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Tegeler Gespräche bleiben ein Magnet

Marie Agnes Strack-Zimmermann (Foto: Frank Pfuhl)

Tegeler Gespräche bleiben ein Magnet

Vor knapp einem Vierteljahrhundert hat Dirk Steffel die „Tegeler Gespräche“ gegründet. Den Reinickendorfer Dirk Steffel kennt man u.a. als langjähriges Mitglied der BVV Reinickendorf. 

Er war auch viele Jahre lang Vorsitzender der CDU Tegel und stellvertretender Vorsitzender der CDU Reinickendorf. Auch als stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises der CSU in Berlin war er jahrelang ehrenamtlich aktiv.

Unsere Redaktion sah sich einmal bei den Tegeler Gesprächen um. Am 13. Juni konnte Dirk Steffel zum 67. Tegeler Gespräch gleich zwei hochkarätige Damen als Referentinnen begrüßen. Emine Demirbüken-Wegner (CDU), Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf, sowie die FDP-Politikerin Marie Agnes Strack-Zimmermann, sprachen in dem bis auf den letzten Platz besetzten Saal des Veranstaltungsortes.

Emine Demirbüken-Wegner (Foto: Frank Pfuhl)

Dirk Steffel betonte: „Ich habe in den letzten zwei Tagen insgesamt 35 Interessierten eine Absage erteilen müssen. Wir sind wirklich restlos ausgebucht“. Das belegt ja, die Tegeler Gespräche bleiben ein Magnet.

Emine Demirbüken-Wegner teilte mit: „Als Gast war ich schon bei den Tegeler Gesprächen. Als Referentin hier vor Ihnen stehen zu dürfen ist für mich eine Premiere“. Sie erinnerte an die ehemalige Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura (CDU). Reinickendorf regierte sie von 1995 bis 2009. „Frauen gehen Situationen anders an. Der Name Marlies Wanjura hat in Reinickendorf immer noch großes Gewicht und einen guten Klang. Er steht für eine authentische, lösungsorientierte Politik, für Ehrlichkeit und Direktheit“. Emine Demirbüken-Wegner ist bereit, den erfolgreichen Weg von Marlies Wanjura fortzusetzen. „Wir können in Reinickendorf auf 2/3 Grünfläche verweisen, das soll uns mal einer nachmachen. Zu Zeiten von Frau Wanjura gab es einen Tourismusbeauftragten. Dieses Amt wird es demnächst auch wieder im Bezirk geben“. Die Chefin des Bezirksamtes will auch die Kontakte zur Reinickendorfer Wirtschaft ausbauen. „Im Bezirk haben wir zahlreiche erfolgreiche Unternehmen, die sehr gute Arbeit leisten“. Der Bürger soll auch immer sehr schnell Termine beim Bürgeramt erhalten. Neben 4 Bürgerämtern sind jetzt zwei mobile Bürgerämter im Einsatz, sie befinden sich in Heiligensee und Hermsdorf. „Der Bezirk soll eine kundenfreundliche Verwaltung anbieten können. Die Digitalisierung ist mir sehr wichtig. Ziel muss es sein, bald ist das Bürgerterminal, das Bürgeramt, auf einer App“. Jeder Bürger, jede Bürgerin kann auch die Bezirksbürgermeisterin aufsuchen! „Meine Tür ist immer offen, das war sie schon zu meiner Zeit als Staatssekretärin“. 

Dirk Steffel (Foto: Frank Pfuhl)

Marie Agnes Strack-Zimmermann gehört zu den bekanntesten Gesichtern der Bundesregierung, obwohl sie offiziell gar nicht Mitglied der Bundesregierung ist. Die aus Düsseldorf stammende Bundestagsabgeordnete leitet den Verteidigungsausschuss. Man sieht die Abgeordnete sehr oft als Gast in Talkshows. Sie studierte Publizistik, Politikwissenschaften und Germanistik in München. 1986 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. Nach dem Studium war die FDP-Politikerin 20 Jahre als Verlagsrepräsentantin des Nürnberger Jugendbuchverlags Tessloff tätig. Sie betreute Buchhandlungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Das Amt „von Frau Demirbüken-Wegner ist mir bestens vertraut. In der Zeit von 2008 bis 2014 war ich Bürgermeisterin in der Landeshauptstadt Düsseldorf“, teilte sie bei den Tegeler Gesprächen mit. Marie Agnes Strack-Zimmermann war in der Funktion der Bürgermeisterin die Stellvertreterin des Oberbürgermeisters der fast 620.000 Einwohner zählenden Landeshauptstadt. Seit 2017 ist die Rheinländerin Bundestagsabgeordnete. Im nächsten Jahr ist sie Spitzenkandidatin der deutschen Liberalen bei den Wahlen zum Europaparlament. 

Sie konnte aus ihrer Kindheit berichten, wie sie die Großeltern in Charlottenburg besucht hatte. Als Kind und später als Jugendliche hatte sie die geteilte Stadt erlebt. Zum Krieg in der Ukraine bezogen sagte sie u. a.: „Wir denken nicht jeden Tag an den Krieg. Das liegt einfach daran, weil wir nicht daran denken wollen“. Ebenso teilte sie mit: „Der Krieg in der Ukraine ist bestialisch, bestialisch wie jeder Krieg“. Sie wies auch darauf hin, dass rund 20.000 ukrainische Kinder nach Russland verschleppt worden sind. „Das heißt zugleich, 20.000 Väter und Mütter suchen nach ihren Kindern“. Man müsse Putin und seinen Helfern klar sagen: „Das, was da passiert, nehmen wir nicht einfach so hin“. Nach ihren Ausführungen hatten die Gäste Gelegenheit, Fragen an die Bundestagsabgeordnete zu stellen. Davon machte man regen Gebrauch.

Unter den Zuhörern traf man u. a. den Reinickendorfer Bezirksverordneten Hans-Peter Ott an. Neben seiner Zugehörigkeit zur BVV ist er zudem stellvertretender Vorsitzender der CDU Tegel. Er erklärte: „Einen Tag vor ihrem Auftritt in Tegel habe ich Frau Strack-Zimmermann in einer Talkshow gesehen. Ich halte sie für eine herausragende und engagierte Politikerin. Man hört aus ihren Worten sofort heraus, sie weiß, von was sie redet. Um sie einmal aus nächster Nähe erleben zu können, hatte ich mich bereits vor vielen Tagen zum Tegeler Gespräch angemeldet. Mir war klar, dass es sehr voll werden wird. Nicht erwartet hatte ich dagegen, dass der Andrang so groß gewesen ist, dass Dirk Steffel interessierten Zuhörern aufgrund des Platzmangels absagen musste“.

Hans-Peter Ott (Foto: Frank Pfuhl)

Da wir gerade beim Anmelden sind: Das nächste Tegeler Gespräch, das 68., findet am 23. August ab 17 Uhr statt. Das 68. Tegeler Gespräch findet im Freiheitsweg statt, nämlich bei den Europapokalsiegern der Handballer Füchse Berlin. Manager Bob Hanning, Nationalspieler Paul Drux und Präsident Frank Steffel sprechen über Handball, Ehrenamt und Sport. Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro, inklusive eines Grillbüffet. 

Unter der Mailanschrift 

Info(at)tegeler-Gespraech.de kann man sich zum 68. Tegeler Gespräch anmelden.

Text: Volker Neef

Foto: Frank Pfuhl

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin