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Eine neue Zeitrechnung

Die Kaaba im Innenhof der Heiligen Moschee in Mekka (Foto: AMa)

Eine neue Zeitrechnung

Wenn man aktuell mitteilt, wir befinden uns im Jahr 2023, werden alle Angesprochenen antworten: „Das ist bekannt“.

Zwei andere wichtige Kalenderdaten sind bestimmt nur wenigen Zeitgenossen bekannt!

Der jüdische Kalender, auch hebräischer Kalender genannt, zeigt aktuell das Jahr 5783 an. Bereits 3761 vor Christi Geburt führte man den Lunarkalender ein. Dabei handelt es sich um einen 12 Mond-Monate-Kalender. Um ein Entrinnen mit dem Sonnenjahr möglichst klein zu halten, schaltet man ca. alle 36 Monate einen 13. Mondmonat ein.

Ein reiner Mondkalender hingegen ist der islamische Kalender. Er besteht aus 12 Mondmonaten zu 29 oder 30 Tagen und man kommt auf 354 oder 355 Tage. Das sind, je nach Jahr, ob ein Kalenderjahr mit oder ohne Schaltjahr, 10 bis 12 Tage weniger als der Sonnenkalender. Er findet in vorwiegend christlich geprägten Ländern Verwendung. So sind 33 Jahre nach islamischer Zeitrechnung knapp 32 Jahre nach christlicher Zeitrechnung. 

Der für Muslime heilige Fastenmonat Ramadan verschiebt sich jedes Jahr um 10 bis 12 Tage. Das hat für die islamische Bevölkerung weltweit einen Ausdruck von Fairness. Fastet man beispielsweise im November in Deutschland von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, muss man von rund 8 bis 16 Uhr auf Speisen und Getränke verzichten. Im Juli ist die Fastenzeit von ca. 5 bis 21.30 Uhr. Durch das Rollieren des Kalenders hat jedes Land im Laufe der Zeit mal kurze, mal lange Fastenzeiten. 

Der islamische Kalender geht auf den Propheten Mohammed zurück. Er lebte von um 570 bis 632. Mit der Auswanderung (Hidschra) des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina, heute Städte im Königreich Saudi-Arabien, begann die islamische Zeitrechnung. Das war am 16. Juli 622, heute vor 1401 Jahren, wenn man die christliche Zeitrechnung anwendet. 

Da die islamische Zeitrechnung nach dem Mondkalender aufgebaut ist, hat man aktuell das Jahr 1444. Der islamische Kalender sowie die islamische Zeitrechnung werden heute vorwiegend für religiöse Zwecke benutzt. 

Wo es große christliche, islamische und jüdische Gemeinden gibt, erscheinen die Tageszeitungen dort mit allen drei Zeitangaben am Tag der Ausgabe.

Text: AdNe

Foto: AMa

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin