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Ulf Wilhelm- Wie ich es sehe 

Ulf Wilhelm (Foto: SPD-Fraktion Reinickendorf)

Ulf Wilhelm- Wie ich es sehe 

Seit dem 21. Dezember ist Franziska Giffey (SPD) Regierende Bürgermeisterin von Berlin.

Unsere Redaktion hat sich umgehört, was Berlinerinnen und Berliner von dem neuen Senat erwarten, was man sich erhofft, aber auch, was man eventuell befürchten muss. 

Ulf Wilhelm ist Bezirksverordneter der SPD-Fraktion in Reinickendorf, mit Unterbrechung seit 2011, war von 2014 bis 2018 Mitglied des Landesvorstandes der SPD und ist Bau- und Wirtschaftsingenieur.

Der Reinickendorfer Ulf Wilhelm teilte mit: „Ich wünsche Franziska Giffey viel Mut, Durchsetzungskraft und Entscheidungsfreudigkeit bei der neuen Rolle als Regierende Bürgermeisterin. Nach Louise Schroeder ist sie die zweite Frau an der Spitze Berlins, die erste als Regierende. Ich habe Franziska Giffey bereits damals beim Antritt als Bezirksbürgermeisterin von Neukölln gewünscht, dass sie sich nicht verbiegen solle und ihrem Stil treu bleibe. Als Bundesministerin und Bezirksbürgermeisterin hat sie sich nicht gescheut, auch unbequeme Fragen zu stellen und auch solche Themen wie die Vermüllung der Stadt zu thematisieren und anzupacken. Ich erwarte nach den vergangenen Jahren des Michael Müllers nun wieder neue Energie und Impulse beim Thema Regierbarkeit der Stadt. Die Verwaltung ist aufgrund der vom Bund erzwungenen Einsparungen und des Wachstums immer noch nicht auf der Höhe, so dass Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen kurze Wege und zweitnahe Antworten oder Erledigungen bekommen können. Das muss sich ändern! Die Pandemie zeigt wie schlecht – auch im Vergleich zu den eigenen Landesbetrieben – die Verwaltung bei der digitalen Ausstattung steht. Hier ist neben der erfolgten Hardwareausrollung gerade bei den Prozessen noch viel zu tun. Ich wünsche mir, dass die nun weitermachende Koalition sich endlich unter Franziska Giffey als Ganzes sieht und liefert. Gerade im Bereich Mobilität haben z.B. die GRÜNEN Großes vorgehabt, sind aber mit der ehemaligen Verkehrssenatorin grandios in der Umsetzung gescheitert. Die Stadt besteht nicht nur aus Radfahrenden. Die Zufuß-Gehenden und der ÖPNV wurden stark vernachlässigt. Ich erwarte daher, dass hier auch die Regierende drängt, schneller und mehr Infrastrukturausbau voranzutreiben – auch mit dem Umland. Verkehrswende geht nur mit mehr Straßenbahn- und U-Bahnstrecken. Neue Wohnquartiere müssen schnell attraktiven ÖPNV-Anschluss bekommen, sonst fahren die Menschen mit der Blechkiste. Und wer im Schichtdienst ist, kann beim derzeitigen ÖPNV-Angebot in den Randzeiten des Tages nicht einfach Bus und Bahn nutzen. Ein großes Ärgernis sind die E-Tretroller, vor allem in der Innenstadt. Gerade für Geh- und Sehbehinderte eine Tortur, der notwendige Slalom um die massenweise auf Gehwegen abgestellten Dinger. Die Regierende hat also viele Themen nicht nur im Verkehrsbereich mit ihrer Regierungsmannschaft anzupacken und zu steuern. Ich bin zuversichtlich, dass unsere neue Regierende das in Angriff nimmt und uns in den Bezirken nicht vergisst. Ich wünsche uns allen, dass wir in 2022 diese schreckliche Pandemie überwinden und unser Gesundheitswesen das packt“. IN EIGENER SACHE teilen Verleger und Chefredaktion mit: Einzig und allein unsere Interviewpartner sind für die von ihnen gemachten Aussagen verantwortlich. Die Redaktion hat auf die Ausführungen unserer Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner keinerlei Einfluss genommen.

(Text: Volker Neef/Foto: SPD-Fraktion Reinickendorf)

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin