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Rosa Luxemburg- Zu sehen im Deutsch-Jüdischen Theater 

Alexander Gutman, Joachim Kelsch, Alexandra J. Frölich, Eva Maria Kölling (von li. na. re.; Foto: Svetlana Reinwarth)

Rosa Luxemburg- Zu sehen im Deutsch-Jüdischen Theater 

Rosa Luxemburg lebte von 1871 bis 1919. Freikorpsangehörige ermordeten sie und Karl Liebknecht und warfen ihre Leichen in den Landwehrkanal.

Das Deutsch-Jüdisches Theater im Coupé Theater am Hohenzollerndamm 177 in 10713 Berlin-Wilmersdorf erinnert mit einer szenischen Collage mit Musik an Rosa Luxemburg. 

(Foto: Svetlana Reinwarth)

„Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“, das ist eine sehr bekannte Aussage von Rosa Luxemburg. „ROSA – Ein Leben“ feierte am 15. September seine Premiere. Die Aufführungen finden mit der freundlichen Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds, der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Bezirksamtes von Charlottenburg-Wilmersdorf statt. 

„ROSA – Ein Leben“ erzählt aus ihrem oft einsamen Dasein in Gefängnissen und von den Briefen an ihre Weggefährten Sophie Liebknecht, Clara Zetkin, Luise Kautsky, Mathilde Jacob, Leo Jogiches, Hans Diefenbach, Kostja Zetkin und der Katze Mimi, die regelmäßig den Genossen Lenin vermöbelte. Man nähert sich der privaten Rosa mit ihren Sehnsüchten, mit ihrer Liebe zur Sprache, Kunst, Literatur und Natur. Man erlebt eine poetische und humorvolle Rosa. Sie war eine starke und eine schwache Frau, eine Frau, die politisch aktiv, aber auch tief gläubig ist, die gegen innere Widersprüche und Zweifel kämpft und selbst in einer unmöglichen Situation immer die Haltung zu bewahren sucht. Sie ist fast immer allein und ohne menschliche Nähe. Natürlich, das Wachpersonal ist da, aber das zählt nicht. Da sind nur die Vögel und Wolken, die Sonne und das Lichtspiel des Himmels, die Bücher, seltene Briefe und noch seltenere Besuche, die das Herz sich zaghaft freudig regen lassen. Allein mit sich und ihrer inneren Welt, den Gedanken an Vergangenheit und Zukunft, an Freunde und Liebe, allein mit den Träumen, die man vom Leben hatte.

Auch das gehört zur traurigen Aktualität aus dem Leben von Rosa Luxemburg: An ihrem Geburtshaus, das heute auf polnischem Gebiet liegt, befand sich bis 2018 eine Gedenktafel. Diese ließen die zuständigen polnischen Stellen abmontieren. 

Regie am Deutsch-Jüdisches Theater im Coupé Theater am Hohenzollerndamm 177 in 10713 Berlin-Wilmersdorf führt Evgenija Rabinovitch. Das Buch stammt von Rosa Luxemburg, Alexandra Julius Frölich, Gudrun H.E. Lelek. Die Musik stammt von Alexander Gutman. Es treten Alexandra J. Frölich, Eva Maria Kölling, Joachim Kelsch und Alexander Gutman auf. Die Technische Leitung/Bühne liegt in den Händen von Peter J. Werner. Die nächsten Aufführungstermine sind:  01./02.10. 19 Uhr; 12.11. 19 Uhr; 13.11. 17 Uhr; 8./29.12. 19 Uhr. Kontakt: karten(at)djthe.de; 0176-722 61 305.

Text: Volker Neef

Foto: Svetlana Reinwarth

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin