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Gesund mit Kneipp – auch in Thüringen

Kneippbecken in der Geraaue am Auenteich (Foto: ETMG)

Gesund mit Kneipp – auch in Thüringen

Als Ursprung der modernen Naturheilkunde gilt das ganzheitliche Konzept von Pfarrer Sebastian Kneipp, welches er erstmals  in einem Buch 1886 beschrieb. Es beruht auf 5 Säulen: die Wassertherapie,  die Bewegungstherapie, eine gesunde Ernährung, Heilkräuter und die Ordnungstherapie, bei der es um das seelische Gleichgewicht geht.

Den Ausgleich zur damaligen Industriealisierung – heute der stressige Alltag – waren Wasseranwendungen, Barfußlaufen, einfache Kost und Entspannung. Der „Heileffekt“ dabei  entsteht durch das Prinzip des Wechsels, zwischen Kälte und Wärme oder Stress und Entspannung.

Ob die Nutzung eines Kneippbeckens, eines Gusses oder der Sauna ist immer Training für die Gefäße.

Pfarren Sebastian Kneipp, vor 200 Jahren geboren, entwickelte den von Johann Siegemund Hahn in Ansätzen beschriebene „Unterricht von Kraft und Wirkung des frischen Wassers in die Leiber der Menschen…“, die Wasserkur weiter. Mit seinem Buch „So sollt ihr leben!“  und der Einrichtung von Badehäusern, zuerst in Wörishofen, seinem damaligen Wohnort – seit 1891 Kurort , seit 1920 Bad Wörishofen – wurde es zu seinem Lebensmotto.

Wassertreten bezeichnet eine Behandlungsmethode der Hydrotherapie, die in Kneipp-Anlagen auf der Grundlage von Sebastian Kneipp angewendetund daher auch Kneippen genannt wird.

Hierbei wird in kaltem Wasser auf der Stelle getreten, wie im Storchengang. Ein Bein sollte dabei immer vollkommen aus dem Wasser herausgezogen werden und die Fußspitze etwas nach unten gebeugt werden. Nach ca. 30 Sekunden spürt man dann ein starkes Kältegefühl in den Füßen und Unterschenkeln. Nach dem Wassertreten das Wasser lediglich abstreifen (nicht abtrocknen) und zur Erwärmung ein klein wenig Bewegung machen. 

Wassertreten kann man in einer Badewanne oder Duschwanne, in kühlen Bachläufen, an seichten See- oder Flussufern oder in zum Wassertreten hergerichteten Kneippbecken genießen und fühlen.

Durch Wassertreten soll der Kreislauf angeregt und die arterielle Durchblutung gefördert werden. Es soll außerdem die Abwehrkräfte stärken.

Viel kann jeder selber für seine „Gesundheit“ tun, ob mit guten Vorsätzen oder auch ohne. Mit der „Kraft der Natur“ sind auch heute noch einige „Zipperlein“ zu beseitigen. Kneipps unbequeme Wahrheit: „Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für seine Krankheit opfern.“

Kneippbecken in Bad Berka (Foto: Margit Sczuka

In Thüringen gibt es einige dieser Kneippbecken, in der Neugestaltung von Teilen Erfurts zur BUGA wurde ein Kneipp-Becken, das zwischen Straße der Nationen und Auenteich in der Geraaue liegt, durch die Bauingenieurin  Margit Sczuka geplant, genauso wie das Kneippbecken in Bad Berka.

Erfurt entwickelte im Zusammenhang mit der diesjährigen BUGA, der Bundesgartenschau, einen zusammenhängenden Grünzug entlang des westlichen Flusslaufes der Gera. Damit wurden und werden im Norden der Landeshauptstadt  bereits bestehende Grünanlagen erweitert, aufgewertet und durch neu gewonnene Parkanlagen zur Geraaue gestaltet, als Publikumsmagnet entwickelte sich der 10.000 Quadratmeter große Auenteich mit dem Café am See. Eine große Holzterrasse lädt dazu ein, Kaffee und Kuchen direkt am Wasser zu genießen.

Auenteich in der Geraaue – BUGA-Gelände (Foto: ETMG)

Über den neuen  Gera-Radweg gelangt man sicher aus der Stadt in die offene Landschaft im Norden. Der Fluss selbst wird durch attraktive Orte am Wasser erlebbar gestaltet. 

Durch die BUGA 2021 in der Blumenstadt Erfurt und Umgebung wurde viel Neues geschaffen und entwickelt, was zur weiteren Attraktivität Erfurts beiträt. 

Eine Bundesgartenschau ermöglicht es in ihrer Komplexität Einzelmaßnahmen zusammen zufassen und in einem Zeitfenster große stadtgestalterische Maßnahmen durchzuführen. Die Tradition des Gartenbaus war in Erfurt schon immer beheimatet. Seit 1961, auch ein Jubiläum – 60 Jahre – gab es die iga – die internationale Gartenbauausstellung, später den egapark. Auf diesem  Gelände befindet sich jetzt bis zum 10.10. der Besucherschwerpunkt der BUGA und ab  05.11.2021 lädt der egapark wieder mit dem Illuminationsprojekt „Winterleuchten“ ein.

Dazu bleibt für uns weiter interessant, was bleibt nach der BUGA in Erfurt? Stimme der Hauptstadt informiert die Leser über die weitere Nutzung und Umgestaltung aller BUGA-Standorte in Erfurt und Umgebung –  Erfurt ist und bleibt nicht nur eine Reise wert.

www.erfurt-tourismus.de

www.erfurt-marketing.de

(Stimme der Hauptstadt /Text: Gaby Bär / Fotos: Erfurt Tourismus und Marketing GmbH und Margit Sczuka)

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin