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Wussten Sie schon? -Die Gebrüder  Grimm in Berlin

Berliner Gedenktafel am Potsdamer Platz für die Gebrüder Grimm (Foto: Volker Neef)

Wussten Sie schon? -Die Gebrüder  Grimm in Berlin

Die Bundeshauptstadt Berlin mit ihren 12 Bezirken und fast 100 Ortsteilen bietet den Einheimischen und den Gästen eine reiche und buntgemischte Palette an. Dazu zählen neben verstorbenen und lebenden prominenten, manchmal auch kuriosen Menschen die zahlreichen Gebäude, Straßen, Plätze, Parks, Denkmäler und Seen. Wir haben für unsere werten Leser das ein oder andere Interessante aus Berlin heraus gegraben bzw. wiederentdeckt und stellen es vor. Heute führt uns der Besuch in den Bezirk Mitte an den Potsdamer Platz in der dortigen Linkstraße.

Die Brüder Jacob (1785 bis1863) und Wilhelm Grimm (1786 bis1859) waren zwar studierte Juristen, arbeiteten aber als Sprachwissenschaftler und wurden zu Mitbegründern der Germanistik. Einen Teil ihres Lebens verbrachten sie im nordhessischen Kassel. Ab 1806 gaben sie Sammlungen von Märchen und Sagen heraus. Die hatten sie bei alten Frauen in Nord- und Mittelhessen erlauscht, aufgeschrieben und  stilistisch überarbeitet.

Jacob Grimm wurde 1830 Professor in Göttingen, Wilhelm wurde 1831 Bibliothekar an der Universität Göttingen und im Jahre 1835 ebenfalls dort Professor. Ab 1838 arbeiteten sie an einem groß angelegten „Deutschen Wörterbuch“. Bei Wilhelms Tod waren sie bis zum Buchstaben F gekommen. Das Wörterbuch wurde bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts fortgeführt und ist das umfangreichste deutsche Wörterbuch. 

Beide engagierten sich politisch im Sinne des aufgeklärten Bürgertums gegen die Herrschaft des Adels. Aus politischen Gründen wurden sie, zusammen mit fünf weiteren Professoren, im Jahr 1837 von Ernst August I., König von Hannover, entlassen. Im Jahre 1840 holte sie der preußische König Friedrich Wilhelm IV. nach Berlin, im darauffolgenden Jahr wurden sie Mitglieder der „Preußischen Akademie der Wissenschaften“.

Ab 1841 lebten die Grimmbrüder in einem gemeinsamen Haushalt – Wilhelm Grimm verheiratet – in der Lennéstraße 8 am Rande des Tiergartens, ab 1846 in der Dorotheenstraße 47 und ab 1847 in der Linkstraße 7 in der Nähe des Anhalter Bahnhofs. Nach der Neubebauung des Potsdamer Platzes in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts  findet sich an der Stelle der ehemaligen Linkstraße 7 eine Grünfläche.

Die bis heute nachwirkenden Gebrüder Grimm haben einen Teil ihres Lebens in Berlin verbracht. Das ist eine der vielen Besonderheiten dieser Stadt.

Text: Gernot Volger

Foto: Volker Neef

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