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Stellvertretender Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen- Nachgefragt 

Uwe Brockhausen Foto: Volker Neef

Stellvertretender Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen- Nachgefragt 

Uwe Brockhausen (SPD) ist Stellvertretender Bezirksbürgermeister von Reinickendorf. Der Volljurist ist Spitzenkandidat seiner Partei für das Amt des Bezirksbürgermeisters. Wir sprachen mit ihm.

Stimme-Der-Hauptstadt: Was sind Ihre Beweggründe, für das Amt des Bezirksbürgermeisters in Reinickendorf zu kandidieren?

Uwe Brockhausen: „Zunächst möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie mir Gelegenheit geben, Ihnen meine Motivation mitzuteilen. Es ist ja so: Reinickendorf ist ein richtig schöner Bezirk mit einem riesigen Potential und vielen Chancen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir an vielen Stellen noch mehr leisten können. Nicht nur in Reinickendorf ist der Mangel an bezahlbaren Wohnungen seit Jahren ein ganz großes Problem. Daher ist es für mich sehr unbefriedigend, dass wir beim Wohnungsbau mit unseren Neubauzahlen wirklich so weit hinten im Berliner Vergleich liegen. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum muss zur Chefsache erklärt und alle Chancen genutzt werden, um mehr Wohnungen zu schaffen. Daher will ich als neuer Bezirksbürgermeister hier nach der Wahl schnell eine Runde mit allen Beteiligten einberufen, um wirklich alle Möglichkeiten auszuloten, wo wir in unserem Bezirk noch Potentiale haben. Ich glaube, gerade in diesem Bereich brauchen wir dringend neue Impulse“.   

Stimme-Der-Hauptstadt: Sie sind ja nicht nur Stellvertretender Bezirksbürgermeister, sondern auch zuständiger Bezirksstadtrat der Abteilung Wirtschaft, Gesundheit, Integration und Soziales. Welche konkreten Belange aus diesem Ressort wollen Sie dann als Bezirksbürgermeister anpacken?

Uwe Brockhausen: „Reinickendorf muss die Zukunftswerkstatt für Berlin werden. Mit dem neuen Wirtschafts- und Wohnstandort auf dem ehemaligen Flughafengelände werden wir modernes urbanes Leben und Wohnen mit Forschung und Industrie zu einer richtig zukunftsweisenden Erfolgsstory in Berlin verbinden. Reinickendorf kann hier ein Signal für das Leben, Arbeiten und Wohnen der Zukunft geben.  Tausende von modernen Arbeitsplätzen und Wohnungen werden auf dem Areal entstehen. Darüber hinaus werden die großen Investitionen um den Kurt-Schumacher-Platz, in Tegel und im Märkischen Viertel unseren Bezirk viel attraktiver machen. Reinickendorf muss seine großen Chancen nutzen und in Berlin eine führende Rolle haben“.

Stimme-Der-Hauptstadt: In welchen Bereichen wird ein Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen Klartext reden und auch Forderungen aufstellen?

Uwe Brockhausen: „Das Thema Verkehr und Verkehrswende wird von allen Parteien mit unterschiedlichen Prioritäten diskutiert. Auch hier möchte ich eine klare Position für unseren Bezirk beziehen. Das Recht mobil zu sein, darf nicht vom Geldbeutel, Alter oder Wohnort abhängen. Ich möchte eine bezahlbare Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger. Wir müssen auch insbesondere an mobilitätseingeschränkte und ältere Menschen denken. Damit mehr Menschen umsteigen, brauchen wir ein besseres Angebot im ÖPNV. Die Verkehrswende wird nur mit einem wirklich attraktiven Angebot gelingen. Reinickendorf ohne Autos ist für mich nicht realistisch.

Als Reinickendorfer Bezirksbürgermeister möchte ich weiter unbeirrbar die Verlängerung der U-Bahnlinie 8 in das Märkische Viertel bis zur Heidekrautbahn von der Landespolitik fordern. Darüber hinaus kann ich mir für den neuen Wirtschaftsstandort auf dem ehemaligen Flughafenareal eine U-Bahnerschließung über den heutigen Uranusweg sehr gut vorstellen. Klar ist doch, dass wir den ÖPNV für die Menschen attraktiver machen müssen.

Stimme-Der-Hauptstadt: Muss der Bezirk auch an manchen Stellen sich bewegen, in Vorleistung gehen?

Uwe Brockhausen: „Ich habe bereits in einer Grundsatzrede vor der Bezirksverordnetenversammlung in dieser Legislaturperiode deutlich gemacht, dass Reinickendorf auch einen aktiven Beitrag leisten muss, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Wir brauchen auf allen Ebenen eine nachhaltige Politik, die nachfolgenden Generationen eine gute Zukunft gibt. Insoweit muss und wird unser Bezirk Strategien verfolgen müssen, um soziale, ökologische und ökonomische Ziele zu vereinbaren. In den vergangenen Jahrzehnten ist auf allen Ebenen die Erkenntnis gewachsen, dass angesichts schwindender Ressourcen und ungleicher Verteilung von Wohlstand dringend Handlungsbedarf besteht. Der Bezirk muss sich zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen, ökologisch und ökonomisch tragfähigen sowie sozial gerechten Entwicklung bekennen, um einen Beitrag für eine gute Zukunft zu leisten. 

Ich möchte als neuer Bezirksbürgermeister auf allen wichtigen Handlungsfeldern mehr leisten. Daher freue ich mich auch darüber, dass ich von vielen engagierten Menschen in unserem Bezirk unterstützt werde. Es ist mein Ziel, über die Parteigrenzen hinaus unseren Bezirk mit den Bürgerinnen und Bürgern aktiv zu gestaltenDamit in unserem Bezirk alle Menschen gut leben können, brauchen wir auch einen klaren sozialen Kurs im Reinickendorfer Rathaus. Dafür stehe ich bereit“.

Stimme-Der-Hauptstadt: Fiebern Sie dem Wahltag, dem 26. September, entgegen?

Uwe Brockhausen: „Da ich für meine Arbeit als Stellvertretender Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat in den vergangenen Jahren auch über die Parteigrenzen hinaus viel Anerkennung gefunden habe, bin ich auf den Wahlausgang richtig gespannt“. 

Stimme-Der-Hauptstadt: Sicherlich können Sie sich nicht darüber beklagen, über zu viel Freizeit zu verfügen. Wenn dem ausnahmsweise einmal so sein sollte, was unternimmt der Uwe Brockhausen in seiner knappen Freizeit?

Uwe Brockhausen: „Wenn es meine beruflichen Verpflichtungen zulassen, genieße ich die schöne Natur bei ausgedehnten Spaziergängen. 

Bei einem Spaziergang durch die Wälder oder auch über die Felder kann ich richtig entspannen und auf andere Gedanken kommen. Unser Reinickendorf bietet in seiner einzigartigen Verbindung von Stadt und Land wirklich sehr viele schöne Möglichkeiten der Freizeitgestaltung“.

Stimme-Der-Hauptstadt: Vielen Dank für das Gespräch. ( Stimme der Hauptstadt /Text: Volker Neef/Foto: Frank Pfuhl)

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin