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Professor Dr. Ole Döring sprach im „korrespondenten.café“

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Ole Döring (Foto: Volker Neef)

Am 26. Januar sprach Professor Dr. Ole Döring in Berlin-Mitte im Rahmen des von dem Journalisten Ewald König veranstalteten „korrespondenten.café“ über chinesische Philosophie.

Das „korrespondenten.café“ ist eine in unregelmäßigen Abständen  stattfindende Veranstaltung.

Prof. Döring hat Sinologie und Philosophie studiert. Er ist knapp 59 Jahre alt und lehrt Philosophie an der Hunan Shifan University in Changsha, einer 10-Millionen-Stadt im Südwesten Chinas. Er hat über viele philosophische Themen publiziert, verkürzend könnte man sagen, dass seine Spezialgebiete neben der chinesischen Philosophie die Medizin- und Bioethik sind.

Er referierte über Möglichkeiten zum Verständnis Chinas.  Chinesische Philosophie ist eine bestimmte Art, die Welt zu sehen. Der Referent ist der Auffassung, dass eine kulturelle Nähe zwischen Deutschland und China bestehe. „China hat einen ganzheitlichen Wissenschafts- und einen ganzheitlichen Bildungsbegriff.“ Heute gebe es die Möglichkeit, von und mit China im Bereich der Kultur zu lernen. Dabei verweist er auf den deutschen Sinologen Otto Franke (1863 bis 1946), dessen Erkenntnisziel „Das heutige China aus seinem Werden verstehen“ auch Dörings philosophische Haltung charakterisiert.

Ewald König und Ole Döring (re.)

(Foto: Volker Neef)
Ewald König und Ole Döring (re.) (Foto: Volker Neef)

Freilich sieht er auf deutscher Seite dafür nur wenige Voraussetzungen erfüllt.  „Es gibt viel punktuelles, verstreutes Wissen über China hierzulande. Doch es wird nicht zusammengeführt und genutzt.“ Döring bedauert das Fehlen eines Lehrstuhls für Philosophie und Sinologie in Deutschland.

„China ist eine moderne und freundliche, der Welt zugewandte Gesellschaft.“  Es versteht sich von selbst, dass China auch widersprüchlich ist, doch das müsse man aushalten. Er verwies darauf, dass Chinesen erst in zweiter Generation Städter sind mit der Folge, dass bäuerliche Vorstellungen überall das Leben bestimmen. Nachdem die letzten 30 bis 40 Jahre durch eine nachholende Modernisierung gekennzeichnet ist, versuche China jetzt, das aufgenommene „Fremde“ in sein Denken zu integrieren. 

Text: Gernot Volger

Foto: Volker Neef

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