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Preußen ade?- Volker Tschapke im Gespräch 

Volker Tschapke (Foto: Frank Pfuhl)

Preußen ade?- Volker Tschapke im Gespräch 

Es sind Pläne bekanntgeworden, dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) erwäge, den Begriff Preußen bei staatlichen Institutionen streichen zu wollen. Betroffen davon wäre zum Beispiel die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Ist Preußen als Bestandteil des Namens bei nichtstaatlichen Organisationen, Vereinen oder Firmen vertreten, wären diese nicht betroffen. Die KPM, die Königliche Porzellan-Manufaktur, dürfte das Wort Preußen im Firmennamen stehenlassen. Ob die Gedankengänge von Claudia Roth nur ein Referentenenwurf sind, der nicht in die Tat umgesetzt werden soll oder schon bald als Beschluss vorliegen wird, ist nicht auszumachen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth hält sich da noch sehr bedeckt. Unsere Redaktion hat sich einmal bei einem anerkannten Preußen-Experten umgehört, was es denn mit dem Wort Preußen auf sich hat. Der in Westfalen zur Welt gekommene Dipl.-Bauing. Volker Tschapke hat einst die „Preußische Gesellschaft “ mit Sitz am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte gegründet. Mittlerweile ist Volker Tschapke zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit der Preußischen Gesellschaft ernannt worden.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was waren Ihre ersten Reaktionen, als Sie von den angeblichen Plänen von Frau Roth erfahren hatten?

Volker Tschapke: „Zuerst: Vielen allerherzlichsten Dank, daß Sie, bei diesem in der Tat sehr wichtigen Thema, an mich gedacht haben! Zu Ihrer Frage nehme ich gerne und wie folgt Stellung!! Mich erfreut jetzt und hierbei natürlich nur, daß Sie es aufnehmen – auch diesen erneuten grausamen, nicht durchdachten Versuch einer Grünen-Politikerin, sogar Staatsministerin, unsere lange, reiche Preussische Geschichte zu besudeln, in den Dreck zu ziehen!“

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was würden Sie der Frau Staatsministerin empfehlen?

Volker Tschapke: “ Natürlich habe ich kein Verständnis für dieses grauenhafte Ansinnen.  

Ich habe aber einen guten Rat, natürlich für uns Alle, gegen diesen, in meinen Augen Kulturwahnsinn aus einem Staatsministerium, sozusagen, gegen diese grünen Bilderstürmer gemeinsam aufzustehen und zu protestieren! Man muß gar nicht erst lange bei Plato oder Seneca suchen, um zu sehen, was das Ergebnis solcher kulurellen Attentate ist! Unsere nächsten Generationen werden hart mit uns ins Gericht gehen, wenn wir hiergegen nicht aufstehen! Wir haben doch die Instrumente in den Händen! Natürlich liebe und verehre ich Preußen, die Zeiten eines Absolutismus sind aber glücklicherweise sehr lange vorbei. Wir sind der Souverän. Frau Roth ist in Amt und Würden, weil genügend Wähler für ihre Partei gestimmt hatten. Frau Roths Macht ist beschränkt. Nach der Wahl ist immer auch vor der Wahl. Die heldenhaften Bürger in Leipzig hatten es 1989 laut ausgerufen: „Wir sind das Volk“.

Man mag Frau Roth und andere politische Verantwortliche gerne einmal an die Worte meines westfälischen Landsmanns Gustav Heinemann erinnern! (Anm.: Bundespräsident von 1969-1974). Er wusste: „Demokratie ist Macht auf Zeit“.  Weder Frau Roth noch andere Poltiker können uns Bürgern etwas so mir nichts, dir nichts, über das Haupt stülpen. Politiker möchten wiedergewählt werden. Man kann mit Kampagnen, schon mit aufklärenden Gesprächen im Freundeskreis, am Arbeitsplatz, dafür sorgen, dass eine bestimmte Partei Prozentpunkte verliert. Dann sehen die Inhaber der Staatsämter ganz schön alt aus, wenn sie den Ministersessel oder Staatssekretärsstuhl anderen Parteigängern überlassen müssen.

Erlauben Sie mir bitte zum Abschluss des Gesprächs, noch einen Westfalen zitieren zu dürfen. Der Sauerländer Franz Müntefering (Anm.: ehemaliger SPD-Vorsitzender,  Vizekanzler a. D., Bundesminister a. D.) sagte: „Opposition ist Mist“. Ich kann es mir nur schwerlich vorstellen, dass Leute in Regierungsverantwortung sich nach den Oppositionsbänken zurücksehnen. Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler kann aber bei der nächsten Wahl dafür Sorge tragen, dass Frau Roth und ihre Parteifreunde sich da ansiedeln müssen. Man sollte als Amtsträger oder Amtsträger seinen Bürgerinnen und Bürgern dienen, nicht Ideologie betreiben.

Ich wünsche Ihnen und natürlich auch allen Ihren sehr geehrten Lesern stets Gottes Segen und Preussisches Fortune auf allen Wegen! Nochmals: Herzlichen Dank für das Gespräch“.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Auch wir bedanken uns für das Gespräch“.

Text: Volker Neef 

Foto: Frank Pfuhl

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin