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Lattilia Baronin von Ledersteger – ein Porträt

Lattilia von Ledersteger (Foto: Dr. E. Schaefers)

Lattilia Baronin von Ledersteger – ein Porträt

Als Tochter einer berühmten Opernsängerin und deren Manager hat die kanadische Sopranistin Lattilia von Ledersteger mit Wurzeln in Puerto Rico und Neapel eine sehr bewegte Vita. Solange sie sich erinnern kann zog es sie auf die Bühne. Unterrichtet und ausgebildet von ihrer Mutter in Stimmtraining, Atemübungen, Haltungs- und Resonanzübungen und Musiktheorie, ausgestattet mit einem angeborenen phänomenalen Gehör und einem bemerkenswerten fotografischen Gedächtnis gelang es ihr bereits im Alter von 12 Jahren beim größten kanadischen Nachwuchsmusikwettbewerb der Canadian Opera Company in Toronto den ersten Platz in allen Kategorien zu erlangen. Über das Michigan Conservatory of Music und die Universität Chicago erlangte sie im bemerkenswerten Schnelldurchlauf den Bachelor of Arts in Music. Zahlreiche Engagements und Tourneen kreuz und quer durch Nordamerika schlossen sich nahtlos an. Angetrieben von ihrem eigenen Musikagenten machte sie eine unglaubliche Gesangskarriere. Diese führte sie, unterstützt durch ihr bemerkenswertes Sprachtalent, in den 1990ger Jahren in die Heimat der klassischen europäischen Opern und Arien nach Italien, respektive an das Teatro Comunale di Firenze. Aber sie kann ja nicht nur singen – die Bavaria Film GmbH holte Lattilia von Ledersteger nach München um dort die deutsche Version des Zeichentrickfilms The Beauty and the Beast akustisch zu unterstützen. 

Lattilia von Ledersteger (li.) und Dr. E. Schaefers (Foto: Martina Bandoly)

Schicksalshaft war die Bekanntschaft mit dem deutschen Regisseur, Theaterleiter, Generalintendanten und Chefregisseur der Deutschen Oper Berlin Götz Friedrich! In Berlin gründete sie schließlich eine Schule für Atemtechnik im Zusammenhang mit ihrem Gastspiel bei der Volksoper Porgy and Bess im Theater des Westens. Es ging ihr darum Gesang und Tanz in Einklang zu bringen. Die erste Schule des Musicals war gegründet. In dieser Zeit heiratete sie den Unternehmer Rainer Wilhelm Ali Baron von Ledersteger-Falkenegg. Nach dessen schwerer Erkrankung zog das Paar samt Tochter nach Huntsville, eine Stadt im Madison County im US-Bundesstaat Alabama um sich der deutschen und europäischen Öffentlichkeit zu entziehen und die Rekonvaleszenz des Gatten voranzutreiben. Für Musik und Gesang wurde die Zeit knapp. Die Trauer um den Tod des geliebten Gatten beendete schließlich die exorbitante Karriere der begnadeten Sopranistin Lattilia von Ledersteger.

Einer Einladung zu einem Liederabend in die Französische Friedrichstadtkirche am Französischen Dom am Berliner Gendarmenmarkt folgend konnten wir der außerordentlichen Sopranstimme der begnadeten Sängerin bei diversen Arien von Puccini, Purcell, Verdi und Händel lauschen. 

Für solch einen journalistischen Beitrag ist detaillierte Recherche unbedingt erforderlich. Was tun, wenn sich rein garnichts finden lässt? In einem dreistündigen Gespräch konnten wir diese Details gemeinsam erarbeiten. Danke Lattilia von Ledersteger für die Geduld und die Zeit. Wir wünschen der kanadischen Sopranistin viel Erfolg bei ihrem Comeback!

(Text/Foto: Dr. E. Schaefers)

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin