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Kai Wegner zu Gast bei der IHK

Kai Wegner (Foto: Volker Neef)

Kai Wegner zu Gast bei der IHK

Am 28. Februar besuchte Kai Wegner die IHK in Charlottenburg.

Erstmals war er beim „Wirtschaftspolitischen Frühstück“ zu Gast als  Amtsinhaber mit dem Titel „Regierender Bürgermeister von Berlin“.

Mit viel Charme und Humor betonte er, vor der Wahl hatte nur einer daran geglaubt, dass er ins Rote Rathaus einziehen wird. Dieser EINE war er selbst. Das seine 1. Amtszeit schon 2026 beendet sein wird, macht ihm gar nichts aus. Er setzt auf eine 2. Amtszeit! Der gebürtige Spandauer sagte: „Ich habe keine Angst vor der kurzen Zeit, es gibt dann ja Verlängerung.“

Eines seiner Themen war der BER! Kai Wegner drückte seinen Unmut vor den Gästen darüber aus, dass der „BER noch nicht über den Status eines Zubringers für Frankfurt und München hinausgekommen ist“. Der weiße Elefant im Raum der IHK war die Lufthansa. Der Regierende Bürgermeister, der auch CDU-Landesvorsitzender ist, verlangte von der „großen deutschen Airline“, den BER mit mehr Langstreckenflügen auszustatten. Er selber benutzte den Namen Lufthansa nicht ein einziges Mal. Die Ministerpräsidenten der 5 Neuen Länder, deren Sprecher momentan der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff (CDU) ist, sehen das genauso wie Kai Wegner. Man ist sich darin einig: „Es müssen mehr Langstreckenflügen am BER und Flughafen Leipzig/Halle zum Einsatz kommen“. Man möchte auch zusätzliche Start- und Landerechte im Frachtverkehr schaffen. Der Regierende Bürgermeister sagte: „Mehr als 30 Jahre nach unserer Wiedervereinigung ist es für mich untragbar, dass von westdeutschen Flughäfen täglich 172 Langstreckenflüge starten, während es in ganz Ostdeutschland lediglich drei sind, die über den Flughafen Berlin-Brandenburg abgewickelt werden“.

Weitere Schwerpunkte seiner Ausführungen waren die Verwaltungsreform und der Wohnungsbau. Bei der Verwaltungsreform werden sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, um schnellstmöglich Lösungen zu erzielen. Das sind die Bezirksbürgermeister der 12 Bezirke, egal, welcher Partei sie angehören und das Abgeordnetenhaus sowie der Senat. Nur mit vereinten Kräften kann man den Knoten bei der noch immer nicht erfolgten Verwaltungsreform zerschlagen. Im benachbarten Brandenburg können die Bürger vielfach spontan ins Rathaus kommen und ihren Ausweis beantragen oder eine Ummeldung vornehmen lassen. In Berlin wartet man Wochen auf einen Termin-oft heißt es im Internet oder am Servicetelefon sogar: „Alle Termine sind vergeben. Versuchen Sie es später noch einmal“. 

Kai Wegner betonte, „die Marke Berlin ist attraktiv für Leute aus aller Welt“, wollen die Menschen zum Arbeiten, zum Studieren nach Berlin kommen, finden sie jedoch keine bezahlbare Wohnung. Daher müsse gebaut werden und nochmals gebaut werden. Für ihn ist die Randbebauung am Tempelhofer Feld kein Tabu. „Ich kann es den Leuten in Lichtenberg und anderswo einfach nicht mehr zumuten, dass ihre Innenhöfe und die dortigen Grünanlagen einem Neubau zum Opfer fallen“.  Das Kai Wegner zur Fraktion Klartextsprecher gehört, ist bekannt. So teilte er auch mit: „Natürlich bin ich Tierfreund. Ich selber habe einen Hund zu Hause“. Es könne aber nicht angehen, dass eine Eidechse einen Wohnungsbau verhindere oder verzögere. Ein Bösewicht müsse „ja nur ein artengeschütztes Tier an einer Baustelle aussetzen, schon haben wir dort Stillstand“.

Man erlebte bei der IHK einen Regierenden Bürgermeister, dem sein Amt offensichtlich sehr viel Freude bereitet und der nicht gewillt ist, es 2026 so ohne weiteres abzugeben.

Text/Foto: Volker Neef

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin