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Kaffee, Krise, Kuba, Kosten

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Europäische Staaten mussten schon immer den Kaffee importieren.
In Europa baut man ja bekanntlich keinen Kaffee an. Im Jahre 1977 hatte die DDR große Probleme, die Bevölkerung ausreichend mit Kaffee versorgen zu können. Steigende Weltmarktpreise machten den Import von Kaffee für das an Devisen sehr schwach ausgestattete Land fast unmöglich.
Selbst das sozialistische Bruderland Kuba verkaufte seinen Kaffee nur an Abnehmer, wenn diese mit Devisen bezahlen konnten.
Im SED-Politbüro kam man deshalb auf den Gedanken, „Versorgungsrichtlinien für Kaffee“ herauszugeben.

Darin sah man vor, man bringt einen Kaffee-Mix auf den Markt. Dieser Kaffee-Mix, im Volksmund oft als „Kaffee-Murks“ bezeichnete gestreckte Kaffee, hatte nur noch einen Röstkaffeeanteil von 51 Prozent. Damalige Kaffeetrinker sprachen in Dresden, Leipzig, Ostberlin und Wismar beispielsweise, die neue Kaffeesorte heiße „Erichs Dröhnung“. Der Staatsratsvorsitzende Erich Honecker stand Pate wider Willen für diesen Namen.
Am 26. Juli 1977, heute vor 46 Jahren, hatte das SED-Politbüro die „Versorgungsrichtlinien für Kaffee“ herausgebracht.
Die DDR-Bürger waren aber nicht bereit, verdünnten Kaffee zu trinken. Der Unmut über den dünnen Kaffee machte sich im ganzen Land breit. Schon wenig später stellten die DDR-Oberen die inoffizielle Kaffeemarke „Erichs Dröhnung“ wieder ein. Damalige Zeitgenossen sprachen von der neuen, alten Kaffeesorte „Erichs Versöhnung“.
Kaffee hatte wieder einen Kaffeeanteil von 100 Prozent.
Text: Volker Neef
Foto: AdNe

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