Hochkarätige Gäste in der Nussbaumallee 14- Wussten Sie schon?

Die Bundeshauptstadt Berlin mit ihren 12 Bezirken und fast 100 Ortsteilen bietet den Einheimischen und den Gästen eine reiche und buntgemischte Palette an. Dazu zählen neben verstorbenen und lebenden prominenten, manchmal auch kuriosen Menschen die zahlreichen Gebäude, Straßen, Plätze, Parks, Denkmäler und Seen. Wir haben für unsere werten Leser das ein oder andere Interessante aus Berlin heraus gegraben bzw. wiederentdeckt und stellen es vor. Heute führt uns der Besuch in den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Im Ortsteil Westend befindet sich die Nussbaumallee.
Unser Blick wendet sich zur Hausnummer 14 der Nussbaumallee. Dort lebte von 1858 bis zu seinem Tode im Jahre 1918 der Soziologe und Philosoph Georg Simmel. Er kam 1858 in dem Haus in der Nussbaumallee 14 zur Welt. Erfolgreich hatte er Geschichte, Völkerpsychologie, Philosophie, Kunstgeschichte und Altitalienisch studiert. 1881 erfolgte die Promotion, 1885 die Habilitation. Kurz nach der Habilitation war er als Privatdozent tätig.

Ein Schild am Haus erinnert an den Soziologen und Philosophen.

Im Jahre 1890 hatte Georg Simmel die Zeichenlehrerin, Malerin und Schriftstellerin Gertrud Kinel geheiratet.

Ihr Haus in der Nussbaumallee 14 galt damals als offenes Haus für Intellektuelle. So kamen zu Gesprächen und zur Soiree sehr hochkarätige Gäste zu den Gastgebern. Zu diesen prominenten Gästen zählten beispielsweise der Lyriker Rainer Maria Rilke, der Philosoph Edmund Husserl, das Kunstmalerehepaar Reinhold und Sabine Lepsius, der Philosoph Heinrich Rickert und das Ehepaar Marianne und Max Weber. Sabine Weber war als Historikerin tätig und ihr Gatte Max gilt bis heute als herausragender Soziologe.
Der Soziologe und Philosoph Georg Simmel und seine Gattin, die Zeichenlehrerin, Malerin und Schriftstellerin Gertrud Kinel empfingen in der Nussbaumallee 14 im Westend sehr hochkarätige Gäste. Eine der zahlreichen Berliner Besonderheiten! 
Text: Volker Neef
Foto: AdNe