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Imam Scharjil Khalid- Nachgefragt 

Tagung in Karlsruhe (Foto: AMJ)

Imam Scharjil Khalid- Nachgefragt 

Scharjil Khalid ist von Beruf Imam und islamischer Theologe der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ). Er ist in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv und in Berlin wohnhaft. 

Scharjil Khalid (Foto: AMJ)

Die AMJ verfügt in Berlin-Heinersdorf über ein eigenes Gotteshaus. Die Moschee im Bezirk Pankow befindet sich in der Tiniusstraße 7 und trägt den Namen Khadija-Moschee. 

Wir sprachen mit Imam Scharjil Khalid.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Kürzlich trafen sich Ihre Gemeindemitglieder zu einer 3-tägigen Konferenz in Karlsruhe. Um was ging es da bitte?

Scharjil Khalid: „Bei der dreitägigen Versammlung in Karlsruhe handelt es sich um die sogenannte „Jalsa Salana“ – die Jahreshauptversammlung der Ahmadiyya Muslim Jamaat. Seit der ersten Jalsa Salana 1891 in Qadian in Indien verfolgt diese Versammlung das Ziel, Selbstreformation, Mitgefühl für andere Menschen, gegenseitige Liebe, Brüderlichkeit, moralische und spirituelle Weiterentwicklung bei den Teilnehmern zu bewirken“. 

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Sind Überlieferungen vorhanden, was sich genau 1891 in Indien abgespielt hatte?

Scharjil Khalid: „Ja, es ist belegt, bei der ersten Jalsa Salana, die in Indien 1891 stattgefunden hatte, kamen nur 75 Teilnehmer. Lassen Sie uns bitte einen Blick auf die heutige Zeit werfen: Heute ist diese Versammlung von Ahmadi-Muslimen in fast allen Kontinenten derart bekannt, dass etliche Persönlichkeiten die Jalsa Salana aufsuchen. Für gewöhnlich stellt die Jalsa Salana mit jährlich über 40.000 Teilnehmern die größte Jahresversammlung von Muslimen in Europa dar. Pandemiebedingt waren dieses Jahr indes „nur“ rund 20.000 Teilnehmer zugelassen. Angesichts der gegenwärtigen Kriege und Unruhen stand die diesjährige Jalsa Salana im Zeichen des Friedens, weshalb auch die verschiedenen Reden diverse Friedensaspekte thematisiert hatten“. 

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Mal abgesehen von Corona und dadurch bedingten Ausfällen von Tagungen: Wie oft treffen Sie sich jährlich zu solchen Zusammenkünften?

Scharjil Khalid: „Die Jalsa Salana findet in allen Ländern, in denen die AMJ stark vertreten ist, jährlich einmal statt. In Deutschland wurde die erste Jalsa Salana im Jahre 1975 in Hamburg ausgetragen. Seit 2011 ist das Messegelände in Karlsruhe Austragungsort der Jalsa Salana. Lokale und regionale Zusammenkünfte der über 280 Gemeinden der AMJ in Deutschland finden aber natürlich regelmäßig statt. In all unseren Moscheen werden die fünf täglichen Gebete in Gemeinschaft verrichtet. Durch unsere rege Jugendarbeit und das hohe karitative Engagement finden überdies wöchentlich mehrere Projekte, Veranstaltungen und Seminare statt“. 

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Wenn man mehr über Ihre Gemeinschaft kennenlernen möchte, wie macht man das bitte?

Scharjil Khalid: „Unsere Website www.ahmadiyya.de ist eine gute erste Anlaufstelle, da auf der Seite sowohl theologische Grundlagen der AMJ zu finden sind als auch Aktivitäten und Projekte breit abgebildet werden. 

Auf den sozialen Medien sind wir in allen großen Plattformen vertreten: Die zentralen Konten sind @ahmadiyyade und @presseahmadiyya. Unsere Frauenorganisation ist dort unter @lajna_de zu finden sowie unter @khuddamde unsere Jugendorganisation. Ferner haben viele unserer lokalen Gemeinden ebenfalls eine Social Media -Präsenz; so hat unsere Gemeinde in Berlin eine eigene Website (www.Khadija-Moschee.de) und ist auf Social Media über @khadijamoschee zu finden. 

Khadija-Moschee (Foto:Volker Neef)

Auf YouTube bietet unser Fernsehsender „MTA“ (Muslimtvde) vielfältige Einblicke in das Leben von Muslimen; auch werden Diskussionsformate abgehalten, in denen zuweilen über kontroverse Themen debattiert wird. Grundsätzlich freuen wir uns aber immer, wenn Interessierte das persönliche Gespräch mit uns suchen. Unsere über 60 Moscheen sind für alle Menschen offen, falls sich jemand jedoch scheut, gleichwohl aber Fragen hat, kann man unseren kostenlosen Hotline-Service nutzen, der 24h von Imamen besetzt wird und auf Deutsch, englisch, arabisch und türkisch angeboten wird. Für die deutsche Sprache lautet diese Telefonnummer: 0800 2107758.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch.

Text: Volker Neef

Fotos: AMJ; Volker Neef

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin