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Gut gefilmt

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(Foto: Frank Pfuhl)

Gut gefilmt

William Kennedy Laurie Dickson kam 1860 zur Welt.

Der Schotte kontaktierte von London aus erstmals den US-amerikanischen Erfinder Thomas Alva Edison (1847 bis 1931), um sich für eine Position in seinen Laboratorien in den USA zu bewerben. Der Amerikaner lehnte zuerst dankend ab. 1881 wanderte William Kennedy Laurie Dickson in die USA aus. 

Er unternahm nochmals einen Versuch, für Thomas Alva Edison arbeiten zu dürfen. Der Amerikaner stellte 1883 den gebürtigen Schotten ein. Im Laufe der Jahre erklomm er immer wichtigere Positionen in den Laboratorien von Edison. Mit seinem Chefassistenten Dickinson produzierte Edison ab 1888 einen Prototyp einer Filmkamera. 1890 war nach zahlreichen Verbesserungen diese Kamera halbwegs einsatzfähig und man drehte einen Kurzfilm. Man nahm bewegte Bilder eines Labormitarbeiters auf. Diese Kamera erwies sich aber als technisch sehr anfällig. Da man bereits Zelluloid in der Fotoindustrie eingesetzt hatte zur damaligen Zeit, unternahm Dickinson Experimente mit Zelluloid für die Kamera. 

Heraus kam dabei das Kinetoskop. Damals nannte man es in Deutschland auch offiziell Filmbetrachter. Im Volksmund sprach man dagegen von einem Guckkasten. In diesem Guckkasten wurden die entwickelten Filmstreifen durch eine elektrische Glühbirne beleuchtet. Der nur wenige Sekunden dauernde weltweit erste Film im Guckkasten zeigte den Erfinder, wie er sich verneigt und dabei seinen Hut zieht. Dieser „Filmbetrachter“ gilt als die Geburt der ersten Filmkamera.

Am 7. Januar 1894, heute vor 130 Jahren, erhielt William Kennedy Laurie Dickson in den USA für seine Erfindung ein Patent.

Der Erfinder ist 1935 verstorben. 

Text: Volker Neef

Foto: Frank Pfuhl

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Frank Pfuhl
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SDHB Redaktion Berlin