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Die Eisheiligen

Die Eisheiligen (Foto: Dr. E. Schaefers)

Die Eisheiligen

Was hat es mit Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und später mit der Kalten Sophie auf sich? Die Eisheiligen beginnen 2022 am Mittwoch, den 11. Mai und ziehen sich bis zum Sonntag, den 15. Mai. Der genaue Zeitpunkt der Eisheiligen unterscheidet sich doch je nach Wohnort: Im Norden beginnen die Eisheiligen früher, da die kalte Luft den Norden zuerst erreicht. Da sich die alten Bauernregeln, hier die Eisheiligen, auf den Julianischen Kalender beziehen und sich seit der Gregorianischen Kalenderreform 1582 die Daten verschoben haben, finden heutzutage die Kälteeinbrüche um mehr als eine Woche nach hinten verschoben statt, also erst ab ungefähr dem dritten Maidrittel. 

Früher galt: Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist. Das betrifft in der Regel den kommerziellen Anbau von Früchten und Gemüsen und hilft dem Hobbygärtner vor ungewollten Verlusten. 

Aus meteorologischer Sicht entsteht der Frost im Mai durch Tiefdruckgebiete: Wenn die Sonne Mitteleuropa erwärmt, während das Meer noch kalt ist, entstehen Luftströme. Warme Luft zieht nach Norden, während kalte Polarluft nach Deutschland und über ganz Mitteleuropa strömt. 

Stimmt das heutzutage noch? In diesem Jahr ist davon nichts mehr zu spüren … im Gegenteil. Stattdessen kommt eine warme Strömung aus Spanien nach Deutschland, die uns sommerliche Temperaturen mitbringt. Teilweise steigt das Thermometer auf über 30 Grad. Damit werden die ersten Hitzetage des Jahres genau zu den Eisheiligen stattfinden. Gibt es also eine typische Großwetterlage noch? Eine Frage für die oftmals selbsternannten Wetter-Spezialisten, Westentaschen-Psychologen, Fußball-Experten und Corona-Wissenschaftler. 

Welche Schlüsse ziehen wir daraus? Rein mit den Kartoffeln in die Erde und raus mit den Tomatenpflanzen in die Frischluft mit zwei T (ein bisschen flott, bitte).

(Text:/Fotos: Dr. E. Schaefers)

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin