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Buchbesprechung: „Marl-Eine historische Bilderreise“

Foto: Stimme-Der-Hauptstadt Frank Pfuhl

Buchbesprechung: „Marl-Eine historische Bilderreise“ 

Im Ruhrgebiet befindet sich die Stadt Marl. Sie ist Bestandteil des Kreises Recklinghausen. Heute leben dort rund 84.000 Einwohner. Noch vor knapp einem halben Jahrhundert stand Marl ganz kurz davor, den Titel Großstadt tragen zu dürfen! In der Blütezeit von Marl waren schon um 99.100 Bürger im Einwohnermeldeamt registriert gewesen. Wären weitere 900 hinzugekommen, wären mit 100.000 Bewohnern die Bedingungen erfüllt gewesen, sich Gro0stadt nennen zu dürfen. An diese Zeit- und auch weit davor- erinnert sehr liebevoll der Autor Volker Sawitzki. Er hat das im Sutton Verlag zu Erfurt erschiene Buch „Marl-Eine historische Bilderreise“ verfasst. Auf 128 Seiten sind ca. 160 Fotos veröffentlicht worden. Auf insgesamt 10 Kapitel und eine Chronik teilt der Schriftsteller sein Werk über Marl auf. Teilweise haben manche dieser Bilder noch nie das breite Licht der Öffentlichkeit erfahren dürfen. So zeigen die Bilder beispielsweise (S. 12) „Die Straßenbahn Linie 12“ aus dem Jahre 1956 in der Hochstraße. Auf S. 62 sieht der Betrachter die Straßenbahn der Linie 12 an einer Straßenkreuzung. Sie kommt von der Bergstraße und fährt gen Richtung Recklinghausen Hauptbahnhof und kreuzt den Lipper Weg. Bevor jetzt Enthusiasten von alten Verkehrsmitteln sich Straßenbahn und Schiene im Original in der Hochstraße und Bergstraße sowie Lipper Weg ansehen möchten: „Bleiben Sie zu Hause“! So muss man es ihnen unmissverständlich zurufen.

Foto : Sutton Verlag

Die für diese Region zuständige Gesellschaft für den Öffentlichen Personennahverkehr heißt zwar „Vestische Straßenbahnen GmbH“, aber eine Straßenbahn gibt es bei der „Vestischen“, wie sie im Volksmund genannt wird, schon lange nicht mehr. Wer mitfahren muss, steigt in den Bus! So lautet das Motto schon seit Jahren. Eine ehemalige Schachtanlage ist auf den S. 52, 53 sowie 63 beispielsweise abgebildet. Auch hier gilt: Es war einmal! Schon lange wird in Marl keine Kohle mehr gefördert. Im 7. Kapitel, von S. 83 bis 90, widmet sich Volker Sawitzki dem Marler Ortsteil Loemühle. Da sollte es einst, wörtlich betrachtet, hoch hinausgehen. Es sei vorweggenommen: Es ist den politisch Verantwortlich in Marl und den Bürgern nicht gelungen. Zumindest nur halb, sozusagen. 1957 eröffnete der Flughafen Marl-Loemühle. Man hoffte damals, er wird so einen Status erreichen wie beispielsweise Düsseldorf oder Köln. Nach dem Motto: Von Marl nach Kairo oder nach Madrid. Internationale Flughäfen in Nordrhein-Westfalen genehmigte die Landesregierung dann aber nur noch für die Flughäfen Dortmund und Münster/Osnabrück zu den bereits bestehenden in Köln und Düsseldorf. In Marl ist nur Platz für kleine Propellermaschinen für Sportflieger, Ultraleichtflugzeuge und Fallschirmspringer. Bei einem Fallschirmabsprung 2003 kam der ehemalige Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, der FDP-Politiker Jürgen Möllemann, ums Leben. Ein Gedenkstein auf dem Flugplatz Loemühle erinnert an das tragische Unglück. Das sehr viel Wissen und Hintergrundinformationen vermittelnde Werk mit fast 160 Fotos ist im Sutton Verlag zu Erfurt erschienen. Das Buch des Autors Volker Sawitzki trägt den Titel „Marl- Eine historische Bilderreise“. Es kostet im deutschen Buchhandel 19,99 Euro. ISBN 978-3-96303-353-0. (Text: Volker Neef/Fotos: Stimme-Der-Hauptstadt Frank Pfuhl; Sutton Verlag)

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin