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Berlin-Schöneberg einst und jetzt-Buchvorstellung

(Foto: Sutton Verlag)

Berlin-Schöneberg einst und jetzt-Buchvorstellung

Früher sprach man von einem Gassenhauer, wenn ein Lied erfolgreich war.

Das Wort Hit war noch nicht erkoren. Ein Gassenhauer war das 1913 von Walter Kollo (1878 bis 1940) komponierte Lied „Das war in Schöneberg im Monat Mai“. 

1920 gliederte man Schöneberg zu Groß Berlin ein. Seit 2001 ist Schöneberg Bestandteil des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg. 2021 wohnten in Schöneberg ca. 125.000 Menschen auf rund 11 Quadratkilometern.

Der Autor Ralf Schmiedecke hat das Buch „Berlin-Schöneberg einst und jetzt-Eine spannende Zeitreise in faszinierenden Bildern“ verfasst. Es ist im Sutton Verlag zu Erfurt im März 2023 erschienen. Der Autor kam 1963 in Berlin-Wedding zur Welt. Der studierte Lebensmitteltechnologe ist passionierter Sammler historischer Ansichtskarten, Fotos und Belege. Ralf Schmiedecke gilt als einer der besten Kiezkenner Berlins. 

Auf 128 Seiten, die mit zahlreichen Abbildungen versehen sind, bringt stellt uns der Schriftsteller Schöneberg vor. 

US-Präsident John F. Kennedy hatte vor dem Rathaus Schöneberg 1963 seine weltberühmten Worte „Isch bihnn äihnn Bärlinar“ ausgesprochen-

Rathaus Schöneberg (Foto: Frank Pfuhl)

Ralf Schmiedecke teilt uns auch mit, dass der Apotheker Hans Schwarzkopf (1874 bis 1921) in Schöneberg ein pulvriges Haarwaschmittel hergestellt hatte. Das 1903 hergestellte Produkt fand sofort hohe Akzeptanz bei Friseuren und deren Kundinnen. Das pulvrige Haarwaschmittel löste die Haarseife fast gänzlich ab als Reinigungsmittel für Haare. 

Ebenso teilt uns der Verfasser mit, dass die preußischen Soldaten Anfang des 19. Jahrhunderts von den Kasernen in Charlottenburg aus zum Übungsgelände auf das Tempelhofer Feld marschierten. Dabei überquerten sie Schöneberg. Die unbefestigte, oft morastige Strecke in Schöneberg nannte der Volksmund Kolonnenweg. Später wurde daraus die steinerne Kolonnenstraße. 

Die Historie kommt glücklicherweise nicht zu kurz in dem Werk. So erfährt der Leser auch, dass es 1945 eine Besonderheit in Friedenau gegeben hatte. Ende April 1945 war der schreckliche Zweite Weltkrieg vorbei in Schöneberg und die US-Armee hatte das Sagen. Da bei der Bildung von Schöneberg 1898 der Ortsteil Friedenau jedoch beim Kreis Teltow verblieben war, gehörte er nach Kriegsende zum Sektor der UdSSR. Generaloberst Nikolai Bersarin setzte für Friedenau einen Bürgermeister ein. Als aufgrund der Verträge der Alliierten Friedenau im Juli 1945 zum US-Sektor in Berlin zugeschlagen wurde, endete die Amtszeit des Bürgermeisters im Rathaus Friedenau. 

Rathaus Friedenau (Foto: Frank Pfuhl)

Der Alliierte Kontrollrat war die oberste Besatzungsbehörde der vier Siegermächte. Er hatte von 1945 bis 1990 seinen Sitz in der Nähe des Kleistparks in Schöneberg. Heute befindet sich in dem Gebäude das Berliner Kammergericht.

Das spannende Werk des Autors Ralf Schmiedecke „Berlin-Schöneberg einst und jetzt-Eine spannende Zeitreise in faszinierenden Bildern“ ist im Sutton Verlag zu Erfurt erschienen. Das Buch kostet im deutschen Buchhandel 22,99 Euro. ISBN 978-3-96303-405-3.

Text: Volker Neef

Fotos: Sutton Verlag; Frank Pfuhl

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin