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Berlin-Eine bewegende Bilderreise in die 50er- und 60er Jahre- Buchvorstellung

STIMME DER HAUPTSTADT

(Foto: Sutton Verlag)

Unseren werten Lesern ist der Autor Michael Sobotta bereits bestens bekannt.

Wir hatten seine Werke „Berlin-Farbdias aus den 40ern“; „Berlin in den 70er-Jahren-Faszienierende Ansichten einer geteilten Stadt“ und „Potsdam in frühen Farbdias von 1936 bis 1943“ schon unserer Leserschaft näher gebracht. Alle diese Bücher sind im Sutton-Verlag zu Erfurt erschienen.

Sein im Dezember 2023 herausgekommenes Werk „Berlin-Eine bewegende Bilderreise in die 50er- und 60er Jahre“ ist ebenfalls im Sutton-Verlag zu Erfurt erschienen.

Auf 168 Seiten versetzt uns der Autor in ein Berlin von damals. War es die gute, alte Zeit? Man muss Senioren befragen, ob sie dies mit „Ja“ beantworten. Wer die Zeit zwischen 1950 bis Anfang 1960 erlebt hat in Berlin, ist heute 70 plus. Eines ist gewiss: Das Werk von Michael Sobotta beeindruckt gleich mit dem großen Foto auf den S. 2/3. Das Bild von Ralf Klee zeigt den Kurfürstendamm im Jahre 1957. Der schreckliche Zweite Weltkrieg zeigt noch immer sein hässliches Gesicht. Der Betrachter sieht noch zahlreiche Baulücken. Dort standen einst Häuser, die aufgrund von Bombenabwürfen zerstört worden sind. Man hat zwar bereits die Trümmer beseitigt, aber ein Neubau ist 1957 noch nicht auszumachen.

Autoliebhaber kommen beim genauen Anblick dieses Fotos ins Schwärmen. Zu sehen sind beispielsweise noch Automarken aus deutscher Produktion, die es gar nicht mehr gibt. DKW, Goggomobil, Borgward. Ebenso Modelle, die die Autowerke gar nicht mehr im Programm haben. Man möchte in einen VW Karmann-Ghia regelrecht einsteigen, der auf dem Foto zu sehen ist. Die Grenze, die Westberlin von Ostberlin schmerzhaft später fast 3 Jahrzehnte trennen sollte, gab es noch nicht. Bürger mit Wohnsitz in Ostberlin fuhren 1957 noch problemlos mit einem EMW 340 von Köpenick oder Pankow aus zum Kudamm.

Junge Leser werden ins Staunen kommen, wenn sie auf S. 97 das Gebäude des Flughafens Tempelhof erblicken und lesen: „Nach einer Bauzeit von fünf Jahren….“ Aus Höflichkeit erwähnt niemand, wie lange der Bau des Willy-Brand-Flughafens in Schönefeld, den man 2020 eingeweiht hatte, gedauert hatte.

Das zerstörte Häuser und politische Umstände erfinderisch machen, erfährt der Leser auf den S. 110/111. Da die Alte Philharmonie zerbombt wurde, spielten die Musiker in Steglitz im nur leicht beschädigten Kino „Titania-Palast“. Auf den S. 112/113 wird mitgeteilt, dass die Schloßstraße in Steglitz zur neuen Einkaufsmeile ausgebaut worden ist. Die einst so edle Einkaufsmeile „Leipziger Straße“ mit ihren zahlreichen Mode- und Schuhgeschäften sowie Uhrmachern und Juwelieren befand sich im Sektor der UdSSR in Berlin-Mitte. Steglitz lag im US-Sektor und die Amerikaner behinderten und verhinderten freies Unternehmertum in kleinster Weise.

Man erfährt viel über Berlin in der Zeit von 1950 bis in die 1960er Jahre. Berlin, die quirlige Stadt, ist natürlich zeitlich nicht stehengeblieben, weder im Osten noch im Westen.

Michael Sobotta erzählt, erklärt galant charmant von einem Berlin von damals. Dazu darf der Leser in dem im Sutton-Verlag zu Erfurt erschienenen Werk „Berlin-Eine bewegende Bilderreise in die 50er- und 60er Jahre“ ca. 160 Fotos beschauen. Das Werk kostet im deutschen Buchhandel 36,99 Euro. ISBN 9783963034862.

Text: Volker Neef

Foto: Sutton-Verlag

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