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Ballett der modernen Art im Tempodrom  

(Foto: Marinete de Souza)

Ballett der modernen Art im Tempodrom  

 Wenn Improvisation zu Tanz wird

Am 22. September gab es im Tempodrom in Berlin-Kreuzberg eine Ballettaufführung  Es tanzte das Stuttgarter Ballett, das in Kooperation mit der Deutschen Oper Berlin ein Gastspiel in der Hauptstadt gab. (Zwei weitere Gastspiele werden folgen.) Das Stuttgarter Ballett zählt seit Jahrzehnten zu den führenden Ballettensembles der Welt. Die Tanzvorführung  wurde choreographiert von dem schwedischen Choreographen Johan Inger, der für seine Kunst hoch gerühmt wird und mehrere Preise und Auszeichnungen erhalten hat. Ingers Choreographien fanden Eingang in das Repertoire führender Ballettkompanien der Welt.

Der Ballettabend begann mit Pure Bliss (reine Glückseligkeit). Dabei  verwendete Inger The Köln Concert des amerikanischen Jazzpianisten Keith Jarrett, der seine Konzerte häufig improvisiert. Auch das Köln Concert entstand im Jahre 1975 auf der Bühne. Es handelt sich um intensive rhythmische Improvisationen von fast hypnotischer Eingängigkeit. Inger charakterisiert das Konzert als „monumental, groß und drastisch“. Er will mit Tanz  und Jarretts betörender Musik (vom Tonband) die Zuschauer in einen Zustand der Glückseligkeit versetzen. Die Bühne war leer, ohne jede Kulisse.

(Foto: Marinete de Souza)

Im zweiten Teil des Abends gab es Out of Breath, bei dem es nach der Vorstellung des Choreographen um Leben und Tod geht: Die sechs Tänzer versuchen eine Wand zu erklimmen oder zu überwinden. Ingernutzte hierbei Musik von Ter Veldhuis und Félix Laikó, die von einem Kammerensemble  gespielt wurde.

Im dritten Teil Aurora’s Nap fand Pjotr Iljitsch Tschaikowskijs Musik „Dornröschen“ Verwendung. Hier kam das gesamte Orchester der Deutschen Oper Berlin zum Einsatz. Die Tänzer trugen höfische Phantasiekostüme. Hier schlief Dornröschen und schlief und schlief, bis es in der Moderne erwacht. Dieser Teil war dem klassischen Ballet noch am nächsten. Der Choreograph hatte einige recht amüsante Verfremdungseffekte eingebaut, was manchmal zu einer fast ans Absurde grenzenden Komik führte.  

So ergab sich eine Verschränkung von Klassik und modernem Ballett. Das Publikum belohnte die Aufführung mit viel Applaus – es hat gefallen.

Tempodrom, Möckernstr. 10, 10963 Berlin

Weitere Vorstellungen am 23. und 24. September 2022

Kartenkauf über die web site der Deutschen Oper Berlin

Text: Gernot Volger

Foto: Marinete de Souza

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin