Welcher Bredow war es denn nun? – Wussten Sie schon?

Die Bundeshauptstadt Berlin mit ihren 12 Bezirken und fast 100 Ortsteilen bietet den Einheimischen und den Gästen eine reiche und buntgemischte Palette an. Dazu zählen neben verstorbenen und lebenden prominenten, manchmal auch kuriosen Menschen die zahlreichen Gebäude, Straßen, Plätze, Parks, Denkmäler und Seen. Wir haben für unsere werten Leser das ein oder andere Interessante aus Berlin heraus gegraben bzw. wiederentdeckt und stellen es vor. Heute führt uns der Weg in den Ortsteil Moabit des Bezirks Berlin-Mitte. Eine Straße trägt den Namen Bredowstraße. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe der Birkenstraße, der Wiclefstraße und der Turmstraße.

Nach wem ist die Bredowstraße denn nun benannt worden? Da kommen einem aufmerksamen Zeitgenossen ja gleich zwei Antworten in den Sinn. Von 1879 bis 1959 lebte der Hochfrequenztechniker Hans Bredow. Er war u. a. Vorsitzender des Verwaltungsrates der „Reichs-Rundfunk-Gesellschaft“ (RRG). Da die Bredowstraße in Moabit bereits seit 1895 ihren Namen trägt, kommt der andere Herr Bredow in Frage. Bei ihm handelt es sich sogar um einen Herrn aus dem Adelsstand. Friedrich Wilhelm Adalbert von Bredow lebte von 1814 bis 1890. Der Generalleutnant gehörte seit 1832 dem Berliner Garde-Husarenregiment an. Der Herr Generalleutnant nahm an den Kriegen 1866 gegen Österreich und 1870/71 gegen Frankreich teil. Mit seiner Gattin Elise Cäcilie Frederike (1823 bis 1884) hatte er 11 Kinder.

Kaiser Wilhelm II. war von den strategischen Leistungen des Friedrich Wilhelm Adalbert von Bredow so beeindruckt, dass er dem Dragoner-Regiment Nr. 4 im Januar 1889 den Zusatz „von Bredow“ zugesprochen hatte.

Eine Straße mit dem Namen Bredowstraße, bei der man nicht sofort weiß, nach wem sie denn nun benannt worden ist. Eine der vielen Besonderheiten in Berlin.

Text: Volker Neef

Foto: A. Pfuhl