Trauermarsch für ermordeten Polizeibeamten
Am 31. Mai fand in Mannheim ein grauenhafter islamistischer Terrorakt statt, bei dem ein 29-jähriger Polizist heimtückisch ermordet wurde.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) setzten ein klares Zeichen für die Demokratie und riefen zum gemeinsamen Schweigemarsch am 7. Juni auf. Eingeladen waren alle Interessierten, die ein gemeinsames Signal für unser demokratisches Zusammenleben setzen und des ermordeten Polizeibeamten gedenken wollten. Beide Gewerkschaften wehrten sich entschlossen gegen eine Instrumentalisierung. Fahnen, Flaggen, Transparente waren unerwünscht, eine Kundgebung gab es vor Ort nicht..
Der Trauermarsch führte vom Potsdamer Platz zur Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin-Tiergarten.
GdP-Landeschef Stephan Weh sagte: „Wir haben mit Rouven einen jungen Menschen aus unseren Reihen verloren, einen Menschen, der sein Leben dem Schutz aller Menschen gewidmet und der dieses Engagement mit dem Leben bezahlt hat. Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und werden es auch nicht länger akzeptieren, dass sich die Trauer nach derart schmerzhaften Angriffen auf unsere Kolleginnen und Kollegen in Sonntagsreden und Beileid erschöpft. Wir werden mit unserem Schweigemarsch ein Zeichen setzen, dass es so nicht weitergeht. Die Politik, aber auch unsere Gesellschaft, müssen endlich verstehen, welche Risiken Polizisten tagtäglich für unsere Sicherheit, die Unversehrtheit aller Menschen auf sich nehmen. Wer uns angreift, greift unsere Demokratie an, nicht weniger steht auf dem Spiel.“
DPolG-Landeschef Bodo Pfalzgrafbetonte: „Wir schauen mit Trauer nach Mannheim. In Ausübung seines Dienstes an unserer Gesellschaft hat unser junger Kollege Rouven sein Leben lassen müssen. Das ist schrecklich und es macht uns wütend. Wir Polizistinnen und Polizisten haben einen Eid auf das Grundgesetz geschworen. Wir leisten unseren Dienst an der Gemeinschaft zum Wohl der Menschen. Wir sollen durchsetzen, dass Gesetze für ein friedliches Miteinander eingehalten werden. Uns schlägt täglich eine Gewalt entgegen, die schonungslos ist und brutal, die menschenverachtend ist und oft tödlich. Reden und Reaktionen aus der Politik reichen nicht. Wir haben es immer häufiger mit einem ideologisierten, fanatischen Gegenüber zu tun, das zu einer großen Gefahr geworden ist. Wir sind in Gedanken bei Rouvens Angehörigen und unseren Kolleginnen und Kollegen in Mannheim. Dieser Trauermarsch sendet ein starkes Signal: Für die Blaulichtfamilie und für Deutschland.“
Im Pressegespräch teilte Kurt Wansner (CDU), der Alterspräsident des Berliner Abgeordnetenhauses, mit: „Der junge Polizeibeamte ist im Dienst für uns alle ermordet worden. Er hat unsere Freiheit, unsere Demokratie verteidigt und geschützt. Diesen Einsatz musste er leider mit seinem Leben bezahlen“.
Aiman Mazyek ist Vorsitzender des Zentralrates der Muslime in Deutschland e. V. (ZMD). Er sprach von „einer grausamen Tat, die der ZMD sofort nach Bekanntwerden auf das Allerschärfste verurteilt hat. Aus Respekt vor dem ermordeten Polizeibeamten und aus Trauer habe ich am Schweigemarsch teilgenommen. Lassen Sie mich bitte auch darauf hinweisen: Aus meiner Familie sind nahe Verwandte seit vielen Jahren als Polizeibeamte tätig. Jeder Polizeibeamte leistet für unsere demokratische Gesellschaft so viel. Diesen unermüdlichen Einsatz für unsere Gesellschaft musste der junge Polizeibeamte in Mannheim mit seinem Leben bezahlen“.
Text/Foto/Film: Volker Neef