Thomas Seerig: Chancen beim Berliner Hörspielfestival nutzen

Thomas Seerig: Chancen beim Berliner Hörspielfestival nutzen

Der FDP-Politiker Thomas Seerig gehörte sowohl von 1990 bis 1995 als auch von 2016 bis Herbst 2021 dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Der studierte Diplom-Kaufmann aus dem Bezirk Steglitz-Tempelhof ist im Management eines Trägers der Jugendarbeit tätig. Thomas Seerig gehört dem Landesvorstand der „Landesvereinigung (LV) Selbsthilfe“ an. Seine Tätigkeit versieht er dort ehrenamtlich. Er ist verheiratet und Vater eines Sohnes. 

Wir sprachen mit ihm über die 14. Ausgabe des Berliner Hörspielfestivals (BHF). Wie wir bereits berichtet hatten, findet am 16. September 2023 die 14. Ausgabe des Berliner Hörspielfestivals (BHF) in der Akademie der Künste statt. Im Zentrum des Tages stehen die Wettbewerbe um die begehrten „brennenden Mikros“, die mit hochwertigem Audio-Equipment dotiert sind. Von den 78 eingereichten Hörstücken mit einer Länge von fünf bis 20 Minuten wurden 12 ausgewählt. Hinzu kommen die 48 maximal eine Minute langen „MikroFlitzer“, die innerhalb von 14 Tagen produziert worden sind und die Redewendung „Wo brennt’s denn?“ sowie das Geräusch zerplatzender Soundblasen enthalten müssen. Ebenso vergibt der BHF e.V. in diesem Jahr wieder den Förderpreis für ein Debüt, dotiert mit der Produktion eines neuen Stücks im Studio für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste. Neben den Wettbewerben wird es ein Live-Konzert des Berliner „GlasBlasSing“-Ensembles („Liedgut auf Leergut“), einen Audiowalk („The Walk“) der Theater- und Performance-Gruppe Rimini Protokoll, ein Netzwerktreffen sowie eine rundfunkpolitische Diskussion zum Thema: „Hörspiel – oder soll man es lassen?“ geben. Außerdem werden die Ergebnisse des im Vorfeld des Festivals stattfindenden Workshops für blinde und sehbehinderte Menschen präsentiert.

In einem Hörspielbus – einem mobilen Aufnahmestudio, das an verschiedenen Orten in Berlin Station machen wird – können Besucher*innen spontan Hörspiele produzieren.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Wie bewerten Sie die 14. Ausgabe des Berliner Hörspielfestivals (BHF)?

Thomas Seerig: „Die Fantasie lässt uns in fremde Welten reisen. Ob beim Lesen eines Buches oder beim Hören eines Hörspiels. Dabei ist die Fantasie wie ein Muskel – wenn sie trainiert wird, werden die Leistungen immer besser.

Das Berliner Hörspielfestival ist eine gute Gelegenheit, um sie zu trainieren und in andere Welten vorzustoßen. Dies können wir alle tun, aber gerade für Menschen mit Sehbehinderung ist dies ein wichtiges Kulturgut. Denn anders als bei der Audiodeskription im Fernsehen, dass das Geschehen auf dem Bildschirm, für blinde Menschen beschreibt, haben hier sehende und blinde Menschen dasselbe Erlebnis.

Nur dass Menschen mit Sehbehinderung gelernt haben, besser zuzuhören und ihre Fantasie besser trainiert ist.

Aber wir Sehenden bekommen bei Veranstaltungen wie dem Berliner Hörspielfestival die Chance unsere Fantasie zu trainieren. Nutzen wir sie“! 

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch.

Text/Foto: Volker Neef