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Tadschikisches Tagebuch-6

Russisch-Orthodoxe Kirche in Duschanbe (Foto: Volker Neef)

Tadschikisches Tagebuch-6

Friedrich II. (1712 bis 1786) war ein Preußischer Herrscher mit einem hohen Maße an Offenheit und Toleranz.

Von ihm stammt der Ausspruch: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“. Da wir momentan in Tadschikistan uns aufhalten, haben wir die Religion bzw. die Religionen des Landes einer Betrachtung unterzogen.

Im Inneren der Russisch-Orrhodoxen Kirche in Duschanbe (Foto: Volker Neef)

In diesem Land Zentralasiens ist es an und für sich ganz schnell erklärt! Das liegt daran begründet, knapp 91 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Islam. Da ist schon aus mathematischer Sicht nicht mehr allzu viel Platz für andere Religionsgemeinschaften. 

Im Juni 2023 öffnete in Duschanbe die Große Moschee ihre Pforten. Ihre Ausmaße betragen mit dem Außenbereich 12.000 ha. Sage und schreibe 133.000 Betende finden hier Platz.

Grosse Moschee in Duschanbe (Foto: Volker Neef)

In Duschanbe ist aber auch beispielsweise die Russisch-Orthodoxe Kirche vertreten. In der Hauptstadt Tadschikistans ist das Oberhaupt dieser Religionsgemeinschaft angesiedelt. Insgesamt befinden sich 4 weitere Kirchen dieser Glaubensgemeinschaft im ganzen Lande. Der Name mag ein bisschen irreführend sein. „Russisch-Orthodox“ bezieht sich auf die Tradition und Auslegung dieser Religion, die einst im zaristischen Russland ihren Ursprung gefunden hatte. Tadschikische Gläubige dieser Religionsgemeinschaft haben ihren eigenen Metropoliten, der, wie bereits erwähnt, in Duschanbe seinen Amtssitz hat. 

Im Innenbereich der Grossen Moschee Duschanbe (Volker Neef)

Während die Moscheen am Freitag sehr gut besucht sind, ist es bei den Kirchen am Sonntag der Fall. Die christliche Gemeinde nutzt den Sonntag nicht nur zum Gottesdienst. Gemeindemitglieder berichteten davon, dass man nach dem Gottesdienst noch gemeinsam Frühstückt. Allein in Duschanbe hat die Gemeinde knapp 1.100 Mitglieder. Davon sind, wie das bei jeder Religion weltweit der Fall ist, einige Karteileichen. Aus persönlichen Gründen, sei es Zeitmangel, Zweifel am Glauben u.v.a., kommen nicht alle Gemeindemitglieder einer Glaubensgemeinschaft zum Gottesdienst. Man berichtete uns, dass beispielsweise am letzten sonntäglichen Gottesdienst rund 250 Gläubige zum Gottesdienst gekommen waren.

Diese Aussage ist ja allein von Wichtigkeit: Man kann in Tadschikistan nach seiner Fasson selig werden.

Text/Foto: Volker Neef

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