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Stettin: Tradition und Moderne

Stettin (Foto: Udo Horn)

Stettin: Tradition und Moderne

Die polnische Hafenstadt Szczecin (ehemals Stettin) bewegt sich auf den Spuren von Tradition und Moderne. Auf Einladung des Polnischen Fremdenverkehrsamtes in Berlin, weilte Anfang Oktober eine Gruppe von Reisejournalisten des CTOUR Berlin Touristik-Forum in Szczecin (Stettin). Der Reisetermin wurde nicht rein zufällig gewählt. Gegebener Anlass ist das jährlich stattfindende Oktoberfest an der zentral gelegenen Aleja Kwiatowa. 

Hier präsentierten sich zahlreichen Brauereien mit ihren Spezialitäten. Dazu gab es bayerische Schmankerl und Livemusik. Das Oktoberfest Szczecin bietet nicht nur leckeres Bier und Essen, sondern auch viel Spaß. Aber nicht nur das vierte Oktoberfest der Stadt – welches sicherlich zur alljährlichen Tradition wird – stand allein im Vordergrund unserer „Entdeckerreise“. Unser Besichtigungskalender für diese zwei Tage war bis in den späten Abendstunden exakt vorbereitet. Wir hatten somit auch Gelegenheit, in relativ kurzer Zeit historische Bauten, großzügige Parkanlagen, bunte Hausfassaden, spannende Geschichten und leckere polnische Köstlichkeiten und Kulinarisches der heimischen Braukunst kennenzulernen.

Stettin (Foto: Udo Horn)

Um die Altstadt zu besichtigen, wurde ein Rundweg entworfen, der sich durch die Stadt entlang der wichtigsten und schönsten historischen Punkte schlängelt. Der gesamte Weg erstreckt sich auf circa sieben Kilometern und 42 Stationen, für die man ungefähr einen halben Tag einplanen sollte. Das Rathaus befindet sich ganz am Anfang beziehungsweise am Ende des Rundwegs, je nachdem, wie herum man ihn läuft. Es liegt direkt am Heumarkt, einem schönen Platz, gesäumt von ein paar kunterbunten Häusern, wie man sie aus Danzig oder Breslau kennt, und einladenden Cafés. Seiner unverkennbaren Bauweise im Stil der Backsteingotik verdankt das Rathaus die Tatsache, zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Stettins zu zählen. Mitten im Stadtzentrum liegend, nahmen wir die Möglichkeit wahr, eine der größten Kirchen Pommerns, die Jakobikirche zu besichtigen. Ein Aufstieg auf den hohen Turm eignet sich super, wenn man die hübsche Stadt von oben sehen will. Wir bevorzugten jedoch den Lift, der uns den beschwerlichen Aufstieg auf die Aussichtsplattform in 56 Metern Höhe ersparte. Der Turm selbst ist stattliche 110 Meter hoch und wurde mit Mitteln der EU im Jahr 2008 neu errichtet. Neben dem backsteinernen Polizeipräsidium nimmt sich das neue Konzerthaus zumindest tagsüber zurück. Wären die auffälligen, unregelmäßig geformten Zacken nicht, die ihren oberen Abschluss bilden – das Gebäude wäre bei Tag nur schwer als ein Ort für festliche Veranstaltungen zu identifizieren. Im Herzen der Stadt befindet sich das zauberhafte Schloss der pommerschen Herzöge, auch einfach Schloss von Stettin genannt. Das beeindruckende Renaissance-Schloss wurde zwar während des Zweiten Weltkriegs zerstört, ist inzwischen aber originalgetreu restauriert worden. Wo früher die Fürsten regierten, kann man sich heute im Museum über die vergangenen Zeiten informieren und die schönen Fassaden bestaunen, die abends stimmungsvoll beleuchtet werden. Der hübsche Innenhof lädt zu einer kleinen Pause ein, in der man die Turm-Uhr aus der Zeit der Schweden-Herrschaft Ende des 17. Jahrhunderts bestaunen kann. Unsere Entdeckerreise nähert sich langsam dem Ende. Trotzdem wollen wir es nicht versäumen, noch einen Blick in das Technikmuseum von Szczecin zu nehmen. Das Museum für Technik und Kommunikation ist randvoll mit Fahrzeugen, in die sich die Polen verliebten. Zwei Tage intensiver und neu erfahrener Eindrücke liegen hinter uns. Bei einem zünftigen Sczeciner Bier und deftigen Speisen in einem der zahlreichen Bierbrauereien im Ort, heißt es Abschied zu nehmen. Unserem polnischen Gastgeber, dem Direktor des polnischen Fremdenverkehrsamtes in Deutschland, Konrad Guldon, geben wir das Versprechen, unsere positiven Eindrücke, die verbunden waren mit einer herzlichen Gastfreundschaft, mit nach Hause zu tragen und unsere vielfältigen Begegnungen und Entdeckungen weiter zu vermitteln.

Text/Foto: Udo Horn

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin