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Reinhard Frede (FDP): Silvesterfeuerwerk den Profis überlassen!

Reinhard Frede (Foto: Frank Pfuhl)

Der FDP-Kommunalpolitiker Reinhard Frede gehört der BVV Tempelhof-Schöneberg an.

In der Silvesternacht gab es in der Belziger Straße in Berlin-Schöneberg eine Explosion. Diese wurde von einer Kugelbombe verursacht. An mehreren Gebäuden und parkenden Fahrzeugen gingen die Scheiben zu Bruch. Ein Haus in der Belziger Straße musste von den Bewohnern geräumt werden. Erst nachdem Statiker das Haus begutachtet und keinerlei Einsturzgefahr gesehen hatten, durften die Bewohner in das Haus zurückkehren. Wir sprachen mit Reinhard Frede.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was ist Ihr Fazit bezüglich der Verwendung von Böllern in der Silvesternacht?

Reinhard Frede: „Vor etwa 15 Jahren ist die Wohnung meiner Nachbarin in Berlin-Friedenau in der Silvesternacht vollständig ausgebrannt. Sie hatte – genauso wie ich – auswärts gefeiert. Auf dem Heimweg hatte ich mich über das Absperrband auf dem Dürerplatz gewundert. In dem Karree lagen angebrannte Möbel, Teppiche und ein verkohltes Sofa. Die Feuerwehr hatte diese Dinge aus der Brandwohnung entfernt. In meiner darüber liegenden Wohnung war die Eingangstür aufgebrochen. Die Feuerwehrleute wollten Leben retten. Es war aber niemand zuhause. Der Brandgeruch war bestialisch. Alle Möbel, Polster und sonstigen Gegenstände in meiner Wohnung waren von einer schwarzen Rußschicht überzogen.

So ähnlich erging es in den Silvesternächten auch anderen Berliner Mietern. Die Wohnungen waren durch den direkten Beschuss mit Silvesterraketen in Brand geraten oder die Fenster waren durch die Explosionen zerstört. Die Ursache sind nicht nur Silvesterraketen, sondern auch „Kugelbomben“. Sie sind sehr beliebt, weil sie eine noch größere Sprengkraft aufweisen. So war es vermutlich auch in Schöneberg in der Belziger- Ecke Vorbergstraße. Die Fenster von drei Dutzend Wohnungen gingen zu Bruch und waren in der Folge unbewohnbar geworden. Eine Haustür wurde aus dem Rahmen gerissen.

Viele Jugendliche, zumeist männlichen Geschlechts und laut RBB zur Hälfte mit Migrationshintergrund, lassen ihrer Zerstörungslust zu Silvester freien Lauf. Es fehlt an der Erziehung zu Respekt und der Achtung vor dem Leben und dem Eigentum fremder Menschen. Angriffe mit Pyrotechnik gegen Polizei und Rettungskräfte wiederholen sich Jahr für Jahr. Bei diesem Jahreswechsel wurden mehr als 600 tatverdächtige Personen in Gewahrsam genommen. Chirurgen aus der Berliner Charité berichten in den Medien von gravierenden Augen-Gesichts- und Handverletzungen bei den Opfern, die häufig auch selber Täter sind.

Sie haben die Gefahr, die von der Kraft des Schwarzpulvers in den „Kugelbomben“ ausgeht, massiv unterschätzt. Deshalb sollte das Silvesterfeuerwerk den Profis überlassen bleiben. Alle anderen dürfen zusehen, um sich an den Lichteffekten am Himmel zu erfreuen. Das muss politisch durchgesetzt und umgesetzt werden.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch.

Text: Volker Neef

Foto: Frank Pfuhl