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Kupfer: Wiederverwendbares Schlüsselmaterial  

Kupferrohr (Foto: Frank Pfuhl)

Kupfer: Wiederverwendbares Schlüsselmaterial  

Das in Düsseldorf ansässige Deutsche Kupferinstitut hielt am 7. Dezember 2022 in Berlin-Mitte eine Informationsveranstaltung für die Presse ab. Das Deutsche Kupferinstitut ist der Berufsverband der kupferverarbeitenden Industrie. Dipl.-Ing. Michael Sander ist der Geschäftsführer des Kupferverbands.  Kupfer und seine Legierungen bilden einen höchst wichtigen Teilbereich der metallverarbeitenden Industrie. Kupfer ist ein wesentlicher Grundstoff für alle Teilbereiche der industrialisierten Welt. Das Metall ist aufgrund seiner hervorragenden Leitfähigkeit ein sehr guter Leiter für die Übertragung von elektrischer Energie. Mehr als 50 Prozent der Kupferproduktion gehen daher in die Elektrotechnik- und die Elektronikindustrie. Das schließt die Kabelindustrie, die Informationstechnologie und die Telekommunikation ein. Bei Energieleitungen hat Kupfer einen Anteil von rund 70 Prozent. 

„Als wichtigstes Technologiemetall ist Kupfer für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und Wirtschaft von fundamentaler Bedeutung und aufgrund seiner vielfältigen Eigenschaften einer der nützlichsten Werkstoffe“, konstatierte Michael Sander. „Bislang ist der Werkstoff sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung in seiner Bedeutung als Werkstoff des Fortschritts als auch bei der Vergabe von Fördermitteln unzureichend berücksichtigt worden. Das muss sich ändern.“  Kupferwerkstoffe sind auch Schlüsselmaterialien der Kreislaufwirtschaft! Kupfer ist in sehr hohem Grad und beliebig oft wiederverwendbar. Das gilt sowohl für die Entwicklung neuer Werkstoffe wie auch für die Weiterentwicklung der Fertigungstechnik in der Kupferindustrie. Heute beträgt die Recyclingquote der Kupferindustrie rund zwei Drittel. Dieser Anteil soll zukünftig auf 80 Prozent erhöht werden. Für das Deutsche Kupferinstitut erhebt sich angesichts des politischen Leitziels der technologischen Souveränität die Frage, wie man die Abwanderung von recycelfähigem Material ins Ausland verhindert ohne dabei gegen Freihandelsregeln zu verstoßen. 

Harald Reck (li.) und Michael Sander (Foto: Volker Neef)

Das Deutsche Kupferinstitut hat eine Initiative „Science goes Copper“ gestartet. Getragen wird die Initiative von 27 Hochschulinstituten und Unternehmen der Kupferbranche. Dabei geht es um Forschung und Entwicklung im Hinblick auf die Transformation hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft. Von der Politik wünscht sich das Deutsche Kupferinstitut eine größere Förderung der Kupferforschung, also die Bereitstellung von Fördergeldern. „Wir brauchen hier ein Entgegenkommen der Politik“, forderte Dipl.-Ing. Harald Reck, Senior Vice President der Wieland Werke AG.

Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Ulm. Die Wieland Werke AG sind, weltweit betrachtet, eines der führenden Unternehmen der Kupferbranche. „Ein verbesserter Zugang zur Forschungsförderung ist unerlässlich.“ Harald Reck ist zugleich Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands beim Deutschen Kupferinstitut. Wie alle Unternehmen leiden die Unternehmen der Kupferbranche unter der starken Steigerung der Energiepreise. Die Energiekosten der deutschen Wirtschaft haben sich in den vergangenen 12 Monaten verdoppelt. Gerade die Kupferindustrie ist besonders energieintensiv. Dabei entfallen zwei Drittel der Aufwendungen für Energie auf elektrische Energie. Man muss bedenken, dass viele Prozesse mittels Elektrolyse arbeiten. Das restliche Drittel entfällt auf Gas. Man kann die gestiegenen Energiepreise längst nicht immer an die Kunden weitergeben. „Investitionen sind schwierig, da nicht absehbar ist, wie sich die Energiepreise zukünftig entwickeln werden“, sagte Harald Reck. 

Text: Gernot Volger 

Fotos: Volker Neef; Frank Pfuhl

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Frank Pfuhl
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SDHB Redaktion Berlin