Klaus Müller zu Gast im „korrespondenten.cafe“
Das Motto am 1. März im „korrespondenten.cafe“ in Berlin-Mitte lautete „Bundesnetzagentur“. Der Gastgeber, der Journalist Ewald König, konnte den Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, begrüßen.
Im Jahre 1998 gründete man im Zuge der Liberalisierung des Post- und Telekommunikationsmarktes die Bundesnetzagentur. Ziel war es von Anfang an, einen diskriminierungsfreien, fairen Wettbewerb für alle Marktteilnehmer sicherzustellen. Die Bundesnetzagentur ist eine obere deutsche Bundesbehörde. Im Geschäftsbereich des Bundeswirtschaftsministeriums ist sie angesiedelt. Seit über 20 Jahren verantwortet die Bundesnetzagentur in Deutschland die lebenswichtigen Infrastrukturen für Strom, Gas, Telekommunikation und Post. Im Jahre 2006 wurden die Aufgaben der Bundesnetzagentur um die Eisenbahnregulierung erweitert. 2011 übernahm die Bundesnetzagentur zudem Aufgaben im Bereich des Netzentwicklungsplans.
Ihr Präsident Klaus Müller ist als Behördenleiter mit dem Hauptsitz in Bonn für ca. 2.850 Bedienstete insgesamt verantwortlich. Rund 50 Standorte der Bundesnetzagentur sind auf ganz Deutschland verteilt. Die Außenstelle in Berlin befindet sich in der Seidelstraße 49 in Tegel.
Klaus Müller (52), der seit März 2022 Präsident der Bundesnetzagentur ist, trat auch als Politiker und Minister zuvor in Erscheinung. Der Grünen-Politiker war von 2000 bis 2005 als Umwelt- und Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein tätig. Von 2006 bis 2014 war er in Nordrhein-Westfalen Vorstand der Verbraucherzentrale. Zudem war er Mitglied es Deutschen Bundestages und danach Mitglied des Landtages in Kiel. Seit 2016 hat der studierte Diplom-Volkswirt einen Lehrauftrag für Betriebswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität zu Düsseldorf inne.
Im „korrespondenten.cafe“ betonte Klaus Müller: „Deutschland und Europa sind besser durch den letzten Winter gekommen, als Viele es befürchtet hatten“. Er wies daraufhin, dass im Februar 2022, als der russische Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen hatte, die Befüllung des deutschen Gasspeichers im niedersächsischen Rehden gerade mal bei 0,7 Prozent gelegen hatte. Das man hierzulande nicht frieren musste und die Kochherde nicht abgeschaltet hatte aufgrund von Energiemangel, habe man „dem milden Winter zu verdanken“. Besonders lobende Worte fand der Präsident für die deutsche Industrie! Sie habe sich sehr angestrengt, Energie einzusparen und man habe Gas mittels industrieller Wärmepumpen durch Öl und andere Energieträger ersetzt. Die Preise für Gas sprächen für sich. Vor dem Krieg in der Ukraine habe das Gas um 25 Euro pro Megawatt gekostet. Nach Kriegsbeginn war der Preis zeitweise auf 350 Euro geklettert. Momentan liegt er bei 50 Euro. „Das ist im Vergleich zum Januar 2022 eine Verdoppelung. Wir sind aber von den Preisen von Anfang März 2022, wo wir die 350 Euro-Marke erreicht hatten, sehr weit entfernt“. Statt Gas aus Russland importiert Deutschland jetzt größtenteils Gas aus Norwegen.
Klaus Müller kündigte an, dass man an „einem Netz für Wasserstoff bereits intensiv arbeitet“. Ebenso gibt es aus seinem Hause eine „Ladesäulenstrategie“. Keine Aussage werde man dazu machen, wie ein Fahrzeug demnächst betankt werden solle. Es stellt sich ja die Frage, wenn man demnächst auf Diesel und Benzin bei der Betankung verzichtet: Wird es genügend elektrische Energie geben für alle E-Fahrzeuge? Ist die Antriebsart mit Gas noch zeitgemäß? In unserem Nachbarland Niederlande beispielsweise bietet jede Tankstelle auch LPG, also Flüssiggas, an.
Der Präsident sagte den anwesenden Medienvertretern zu, man werde weiterhin die Märkte genaustens beobachten und die bereits seit über 20 Jahren erfolgreich bestehenden Aufgaben der Bundesnetzagentur weiterhin fortsetzen.
Text/Foto: Volker Neef