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Insolvenzverwalter tagten in Berlin

(Foto: Volker Neef)

Insolvenzverwalter tagten in Berlin

Der Verband Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands ist der Berufsverband der in Deutschland tätigen Insolvenzverwalter und Sachwalter. 

Mit mehr als 470 Mitgliedern vertritt er die überwiegende Mehrheit dieser Berufsgruppe. Die Mitglieder verpflichten sich auf „Grundsätze ordnungsgemäßer Insolvenz- und Eigenverwaltung“ und zur Zertifizierung nach ISO:9001. Damit setzt der Verband Maßstäbe für eine unabhängige, transparente und qualitativ anspruchsvolle Tätigkeit in Insolvenz- und Restrukturierungsverfahren. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist eine mindestens dreijährige Tätigkeit als Unternehmensinsolvenzverwalter oder Sachwalter.

Vom 8. bis zum 10. November fand im Hotel InterContinental in Berlin der Insolvenzverwaltertag statt.

Der gebürtige Kölner Dr. Christoph Niering (60) ist Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID). Der Rechtsanwalt mit Kanzleisitz in Köln leitet den VID seit 2011. In über 25 Jahren Tätigkeit hat er mehr als 2.000 Insolvenzverfahren betreut.

In Berlin teilte er mit, der aktuelle Anstieg der Insolvenzzahlen sei vor allem eine Normalisierung des Insolvenzgeschehens nach dem Auslaufen der staatlichen Hilfen. „Einen Anstieg, wie wir ihn Mitte der Nullerjahre gesehen haben, mit über 30.000 Insolvenzen pro Jahr, werden wir zukünftig nicht mehr sehen“.

Als Gründe dafür sieht er das seit vielen Jahren rückläufige Gründungsverhalten in Deutschland an. Es wirkt sich direkt auf das Insolvenzgeschehen aus. Gerade in den ersten fünf Jahren nach Gründung besteht für Unternehmen die höchste Insolvenzgefahr. „Ein Warnsignal für die Wirtschaftspolitik. Die Unternehmenslandschaft erneuert sich schon lange nicht mehr ausreichend. Kommen nicht genug neue Unternehmen nach, sinkt das Innovationspotential. Das für Gründer beschwerliche Vorschriftendickicht trägt noch dazu bei“.

Keineswegs seien die aktuellen Insolvenzen eine Reaktion aufgrund des Wegfalls der staatlichen Stützungsmaßnahmen. Die angesprochenen Insolvenzen haben vor allem langfristige Ursachen. 

Dr. Niering erklärte: „Hierbei handelt es sich um Unternehmen, die keine Zukunftsaussichten haben, weil ihre Geschäftsmodelle nicht mehr unter den aktuellen Bedingungen tragen. Die Ursachen für die Insolvenz sind langfristig und können nicht mit kurzfristigen Finanzhilfen bekämpft werden. Der Ruf nach Hilfen ist verständlich. Doch der Fachkräftemangel und die demographische Entwicklung zeigen, wie wichtig es ist, Unternehmen ohne zukunftsfähige Geschäftskonzepte ganz bewusst vom Markt zu nehmen. Über den Insolvenzprozess werden neue Kräfte und Ressourcen frei.“

Den Kongress begleiteten auch zahlreiche Aussteller. Einer von ihnen war Philip Lang. Er ist zum einen Diplom-Sachverständiger, Baubiologe und Immobilienfachwirt. Zudem ist er Geschäftsführer der „ProKonzept Immobilien GmbH & Co. KG“. Der Firmensitz befindet sich in der fränkischen Metropole Nürnberg.

Einer der zahlreichen Aussteller (Foto: Volker Neef)

Zum anderen ist Philip Lang von Beruf Barista. Er bot den Teilnehmern auf dem Insolvenzverwaltertag Kaffeespezialitäten an. Aus der Kaffeerösterei „Basilius GmbH & Co. KG“ stammen die edlen Bohnen. Die Kaffeerösterei hat ihren Firmensitz in Parsberg in der Oberpfalz.

Philip Lang (Foto: Volker Neef)

Philip Lang betonte im Pressegespräch: „Wer an einer langen und interessanten Tagung teilnimmt, hat auch das Recht auf eine erfrischende Kaffeepause. Ich darf mitteilen, das Kaffeeangebot aus unserer Rösterei wurde dankbar angenommen von vielen Teilnehmern. Ich habe hier in Berlin zudem nette Menschen auf der Tagung kennenlernen dürfen“. 

Text/Foto: Volker Neef

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin