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In Nischni Nowgorod hergestellt

Fahrzeug Wolga (Foto: Volker Neef)

Fahrzeug Wolga (Foto: Volker Neef)

Knapp 1,3 Millionen Menschen leben in Nischni Nowgorod.

Damit ist die Stadt an der Einmündung der Flüsse von Oka und Wolga die fünftgrößte Stadt Russlands. Die Oka, ein Nebenfluss der Wolga, kommt auf ca. 1.500 Km Länge. Mit fast 3.650 Km ist die Wolga der längste Fluss Europas.

Der Fluss Wolga gab auch einem Auto aus der Sowjetunion, später Russland, den Namen.

Bereits 1932 gründete man in der UdSSR das Autowerk in Nischni Nowgorod. Damals hieß die Stadt noch Gorki. Der Name änderte sich 1990.

Das Autowerk trug den Namen GAZ. Das Model „GAZ-21 Wolga“ kam 1965 auf den Markt. Damit eröffnete man die Produktionsreihe des Typs Wolga. 1968 kam der GAZ-24 Wolga heraus, später erfolgte die Produktion des GAZ-31 Wolga. 1992 brachte man den GAZ-3105 Wolga auf den Markt. Das Luxusgefährt „Made in Russia“ war fünf Meter lang. Ein V8-Motor bewegte den mit 3.400 ccm ausgestatteten Wagen. Der Absatz ließ aber sehr zu Wünschen übrig. Nicht einmal im dreistelligen Bereich lagen die Absatzzahlen. Um 60 GAZ-3105 Wolga setzte man nur ab.

Es lag einerseits daran: Die früheren Kunden, die Führer der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, gab es nicht mehr. Andererseits daran: Die neureichen Bürger Russlands kauften lieber Luxusautos aus Italien und Stuttgart sowie München.

Man unternahm seitens der russischen Autobauer noch einen Versuch, die Absatzzahlen nach oben zu schrauben. Der GAZ-3111 Wolga kam 1998 auf den Markt. Der Autobauer Toyota lieferte dazu aus Japan einen V6-Motor. Von 2000 bis 2004 baute man aber nur 424 Fahrzeuge dieses Typs.

Fahrzeug Wolga (Foto: Volker Neef)
Fahrzeug Wolga (Foto: Volker Neef)

Eine 2008 eingegangene Kooperation mit dem US-Autobauer Chrysler wurde wegen geringen Erfolgs bei den Absatzzahlen bereits zwei Jahre später wieder ad acta gelegt. 2010 produzierte man den letzten Wagen der Marke Wolga.

Das Autowerk in Nischni Nowgorod existiert immer noch. Man baut dort keine PKWs mehr. Es werden im Werk jetzt Kleintransporter, Baumaschinen, LKWs und Busse produziert.

Wer in Deutschland einen angemeldeten „Wolga“ sehen möchte, wird dazu nur selten Gelegenheit haben. Laut dem Kraftfahr-Bundesamt in Flensburg waren 2022 hierzulande knapp 500 Wolga-Fahrzeuge noch zugelassen gewesen. In Deutschland sind aktuell 48,5 Millionen Fahrzeuge zugelassen. 500 Autos eines Fahrzeugtyps machen 0,001 Prozent aus. Also ist der Wagentyp Wolga hierzulande die Ringeltaube unter den PKWs.

Wir haben den abgebildeten Wolga im Oktober 2023 im Rahmen unserer Dienstreise in Samarkand entdeckt. Unsere Redaktion hatte ja bereits berichtet, dass in Usbekistan die 25. Versammlung der Welttourismusorganisation der VEREINTEN NATIONEN, der UNWTO, vom 16. Oktober bis zum 20. Oktober stattgefunden hatte. 

Sollte einer unserer werten Leser einen Wolga erblicken, eventuell sogar sein Eigen nennen: Senden Sie uns bitte ein Foto und Ihre Kontaktdaten. Es warten schöne Preise auf die Einsender!

Info(at)sdhb-online.de

Text/Foto: Volker Neef

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