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Deutscher Dialogpreis vergeben

(Foto: Svetlana Reinwarth)

Deutscher Dialogpreis vergeben

In Berlin-Mitte hat man am 30. November den Deuten Dialogpreis vergeben.

Der Deutsche Dialogpreis wird vom Bund Deutscher Dialog Institutionen (BDDI) organisiert und möchte Personen und Institutionen würdigen, die zum friedlichen Zusammenleben in unserer Gesellschaft beitragen.

Kadir Boyaci, Generalsekretär des BDDI, betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Veranstaltung: „Ich bin davon überzeugt, dass es in einer Zeit voller Konflikte umso wichtiger ist, die zu ehren, die sich für Versöhnung einsetzen“, 

(Foto: Svetlana Reinwarth)

Der Preis wurde für Engagement im interreligiösen und interkulturellen Dialog, gesellschaftliches Engagement, den Kampf für Menschenrechte und zweimal für ein Lebenswerk vergeben. Vor Ort warben die Rednerinnen und Redner für Verständnis, Versöhnung und Respekt in einer Zeit voller Konflikte. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Dialog – Gemeinsames entdecken, Unterschiede respektieren“. Die Gesellschaft müsse wieder mehr ins Gespräch miteinander kommen, so der Leitgedanke. 

Steffi Jones (Foto: Svetlana Reinwarth)

Die Preisträgerinnen und Preisträger haben das in ihrem Leben und in ihrer Arbeit auf ganz unterschiedliche Art gefördert: die ehemalige Nationalspielerin und DFB-Funktionärin Steffi Jones beispielsweise durch den Sport, der Verein HÁWAR.Helpe.V. der Schwestern Düzen und Tuğba Tekkal durch ihren politischen Einsatz für Frauen im Irak, Iran und Afghanistan.

Besonders erinnerungswürdig war der Auftritt des Rabbiner Gábor Lengyel, der von seinem muslimischen Freund Erkan Koç einen Preis für seinen Einsatz im interreligiösen Dialog überreicht bekam. Koç berichtete in seiner Laudatio von einer Krebsdiagnose, nach der Lengyel enger als eigene Familienmitglieder für ihn da gewesen sei. Lengyel, der als Holocaustüberlebender 1941 im Ghetto in Budapest geboren worden war, lebt den Dialoggedanken. Es geht ihm nicht um Nächstenliebe, wie er auf der Bühne betonte, denn es sei leicht den Nächsten zu lieben, der die gleiche Herkunft, Hautfarbe oder Religion habe. Er möchte Brücken zu denen bauen, bei denen nicht direkt klar ist, dass sie die Nächsten sind.

Der Preis wurde in fünf Kategorien verliehen. Rabbiner GáborLengyel erhielt ihn für sein Engagement im Dialog interreligiösen und interkulturellen Dialog, der Verein HÁWAR.Help für den Einsatz für Menschenrechte. Fußballerin Steffi Jones wurde für ihr Lebenswerk im Bereich Sport und Kultur ausgezeichnet, und Pfarrerin Dr. Margot Käßmann für ihr Lebenswerk im Bereich Religion. Der Berliner Verein Aktion für Flüchtlingshilfe e.V., der sich für die Integration von Geflüchteten durch eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt engagiert, erhielt den Preis in der Kategorie Gesellschaft und Politik.

Text: Volker Neef

Foto: Svetlana Reinwarth

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin