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Der letzte Oberbürgermeister von Ostberlin

Tino Antoni Schwierzina (Foto: Landesarchiv Berlin)

Der letzte Oberbürgermeister von Ostberlin

Tino Antoni Schwierzina kam am 30. Mai 1927 zur Welt.

In der DDR schloss er 1952 erfolgreich sein Jurastudium ab. Der Jurist erlebte 1963 unfreundliche Bekanntschaft mit der Justiz. Wegen Beihilfe zum unerlaubten Grenzübertritt erhielt er eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten.

In der Wendezeit 1989 gehörte Tino Antoni Schwierzina zu den Gründungsmitgliedern der SDP. Das ist die Sozialdemokratische Partei der DDR gewesen. Er war damals Mitglied im Landesvorstand. Im Mai 1990 trat er sein Amt als Stadtverordneter in der dortigen Stadtverordnetenversammlung in Ostberlin an. 

Er war vom 30. Mai 1990 bis zum 11. Januar 1991 Oberbürgermeister von Ostberlin. Damit war Tino Antoni Schwierzina der letzte Amtsinhaber mit dem Titel Oberbürgermeister von Ostberlin.

In der kurzen Zeit vom 3. Oktober 1990, dem Tag der Wiedervereinigung, bis zum 11. Januar 1991 stellte er zusammen mit Walter Momper (SPD) die Gesamt-Berliner Regierung. Der Ostberliner wirkte als Co-Regierungschef Berlins politisch mit. Von Januar 1991 bis Oktober 1995 gehörte er dem Preußischen Landtag an. Im Landesparlament übte der SPD-Politiker die Tätigkeit eines Vizepräsidenten aus. 1996 würdigte man ihn mit der Auszeichnung Stadtältester von Berlin.

Tino Antoni Schwierzina ist am 29. Dezember 2003, heute vor 20 Jahren, in Berlin verstorben. Seine letzte Ruhestätte fand er in einem Ehrengrab der Stadt Berlin. In Berlin-Heinersdorf hat man eine Straße 2014 nach dem letzten Ostberliner Oberbürgermeister benannt. 

Text: Volker Neef

Foto: Landesarchiv Berlin

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