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DEKRA Niederlassungsleiter J.-P. Schultze: „Objektiver und neutraler Mobilitäts-Check angeraten“ 

Seniorin am Steuer (Foto: DEKRA)

DEKRA Niederlassungsleiter J.-P. Schultze: „Objektiver und neutraler Mobilitäts-Check angeraten“ 


Ob mit dem eigenen Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß: Überall auf der Welt werden Senioren immer mobiler und nehmen teilweise bis ins hohe Alter auf unterschiedlichste Weise aktiv am Straßenverkehr teil. Damit verbunden ist ein im Vergleich zu jüngeren Menschen deutlich erhöhtes Unfallrisiko.Darüber haben wir mit dem DEKRA Niederlassungsleiter in Oranienburg, Jens-Peter Schultze, gesprochen.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Aber ab wann wird eine altersbedingte Seh- oder Konzentrationsschwäche gefährlich für Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer? Oder wann hat eine vorliegende Erkrankung oder Beeinträchtigung Auswirkungen auf das Fahren? Können Medikamente das Fahren beeinflussen? 

Jens-Peter Schultze: „Automobilität ist ein Stück Lebensqualität. Jeder wünscht sich, dass sie möglichst lange erhalten bleibt. Darum unterstützt DEKRA in Oranienburg bei der Selbstüberprüfungspflicht, denn jeder Kraftfahrer muss selbst abwägen, ob er körperlich und geistig in der Lage ist, sich ans Steuer zu setzen. Denn nicht nur mit zunehmendem Alter tritt oft eine unbemerkte schleichende Verschlechterung ein, sondern auch durch Krankheiten, die Einnahme von Medikamenten oder das Nachlassen des Sehvermögens. Dann ist, auch zur eigenen Sicherheit, ein objektiver und neutraler Mobilitäts-Check angeraten“.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Wo und wie erfolgt dieser Mobilitäts-Check?

Jens-Peter Schultze: „In der Begutachtungsstelle für Fahreignung der DEKRA Niederlassung Oranienburg führen kompetente Verkehrsmediziner und Verkehrspsychologen den freiwilligen Mobilitäts-Check durch und beraten zu Fragen der Leistungsfähigkeit und zum Gesundheitszustand. Der Check besteht aus drei Modulen: Eine verkehrsmedizinische Untersuchung und Beratung schafft Klarheit über die körperlichen Voraussetzungen zum Führen eines Kraftfahrzeuges. Eine verkehrspsychologische Leistungserfassung und ggf. eine Fahrverhaltensbeobachtung liefert Einsichten in das Fahrverhalten unter Realbedingungen“.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Und was sind dann die Konsequenzen?

Jens-Peter Schultze: „Nach Abschluss der Untersuchungen und Tests erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat und gegebenenfalls weiterführende Empfehlungen. Die Ergebnisse werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt. Jeder entscheidet selbst, wie er mit den Empfehlungen umgeht und welche Konsequenzen er daraus zieht. Außer dem Teilnehmer persönlich geben wir keiner Person und keiner Behörde Auskunft“.

STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch. 

Text: Volker Neef

Foto: DEKRA

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin