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Cuvilliés-Theater München: Die „Schläger“ vom Bayerischen Staatsorchester 

Cuvilliés-Theater, ein Kleinod aus dem Rokoko, bereit für das Schlagzeug-Kammerkonzert, (Foto: Joachim Skambraks)

 Anlässlich des 500 jährigen Jubiläums des Bayrischen Staatsorchesters spielte die Schlagzeuggruppe „OPERcussion“ im Cuvilliés-Theater München​ das Festspiel-Kammerkonzert „Rückblick-Ausblick“. 

Schon das erste Stück „Logos. 5 Miniaturen für Schlagzeugquintett“ von Claudio Estay baut Spannung auf. Für die Komposition gibt es fünf Setups mit jeweils neun Instrumenten, die unterschiedliche Klänge produzieren. Der Ablauf der einzelnen Teile beginnt mit dem Tamtam-Schlag für die Zahl Eins. Es folgen ein 2/4-Takt und ein 3er-Takt. Der 4/4-Takt symbolisiert die materielle Welt und der Part LOGOS V spielt mit 5/4- und 5/8-Takturen. So steigert sich die Komposition zunehmend und die Präzision der Musiker meistert die Komplexität mit Bravour. 

Nach einer launigen Einführung präsentiert der Komponist Moritz Eggert sein Werk „OPERcussion – Geschichte des Schlagwerks in der Oper 1700 – 2023“. Er dirigiert auch selber. 

Der renommierte Musikwissenschaftler Dr. Frank Piontek meint dazu: „Das Thema der Geschichte des Staatsorchesters seit 1600 wurde von Eggert gut auskomponiert. Klar werden durch das engagierte Spiel des Ensembles viele Anklänge an Opern, Kompositionen und Meilensteine der Musikgeschichte. Ein deutliches Beispiel ist der Reitermarsch der Wilhelm Tell-Ouvertüre von Rossini.“ 

 

OPERcussion mit der Komponistin und Dirigentin Konstantia Gourzi, (Foto: Joachim Skambraks) 
 

Große Musik und große Gefühle zeigen die Musiker in der Neu-Aufführung des über 50 Jahre alten Werks „Reziprok II“ von Walter Haupt. Er hatte für den Festspiel-Abend einen mittleren Teil dazu komponiert und wollte auch bei der Aufführung dabei sein. Doch leider verstarb das ehemalige Mitglied der Schlagwerkgruppe im Mai 2023. Die Musiker geben seinem Stück einen würdigen Rahmen. Interessant zu hören, sind die Klangteppiche und Rhythmen, die im ersten und dritten Teil mit einem Echo nach drei und fünf Sekunden wiederholt wurden. 

Auch die Werke „Caroussel 23“ von Konstantia Gourzi, „Suite Iniciatica“ von Oriol Cruixent und „Aires le Deluge“ von Nicolas Martynciow begeistern mit ihrer jeweils eigenen Charakteristik das Publikum. 

Text/Foto: Joachim Skambraks, Stimme der Hauptstadt Berlin -Chefredaktion München und Bayern 

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin