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Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner:  Was haben wir aus dem Zweiten Weltkrieg gelernt?

Emine Demirbüken-Wegner (Foto: Frank Pfuhl)

Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner:  Was haben wir aus dem Zweiten Weltkrieg gelernt?

Der Zweite Weltkrieg hat millionenfaches Leid über die Menschheit gebracht.

Rund 65 Staaten nahmen von 1939 bis 1945 am Zweiten Weltkrieg teil. Mehr als 60 Millionen Menschen kamen ums Leben, einige Historiker errechneten sogar Zahlen von 85 Millionen Menschen. Das ist damit erklärbar, dass man Entbehrungen wie Hunger, medizinische Unterversorgung, Verletzungen, Misshandlungen in Kriegsgefangenschaft oder als Fremdarbeiter erleiden musste. An den Spätfolgen sind diese Beteiligten nach Kriegsende gestorben. Ihnen war ein altwerden verwehrt aufgrund des Leidens, das man im Zweiten Weltkrieg oder auch schon davor erleiden musste. Die Nazis hatten im Januar 1933 die Macht übernommen, bereits zwei Monate später folterten und töteten die Anhänger der NS-Herrschaft ihnen nicht wohlgesonnene Menschen im KZ Dachau. Weitere KZs, wo der Vernichtungstod von Ingenieuren und Ärzten fabrikmäßig minutiös geplant worden ist, sollten schnell folgen.

(Foto: Frank Pfuhl)

An all das schreckliche Leid, dass durch Krieg verursacht wird, erinnerte am 8. Mai 2023, genau 78 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, am Rathauspark in Reinickendorf Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU). Am 8. Mai 1945 endete der grausame Zweite Weltkrieg zumindest in Europa, in Fernost endete er erst am 2. September 1945. Auch das gehört zur schonungslosen Wahrheit: Erstmals in der Geschichte der Menschheit hatte man Atombomben eingesetzt. In den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki kamen dabei ca. 110.000 Menschen ums Leben. 

Emine Demirbüken-Wegner (Foto: Frank Pfuhl)

Emine Demirbüken-Wegner erklärte: „Der 8. Mai ist ein Tag, an dem wir uns daran erinnern, wie viel millionenfaches Leid und Zerstörung dieser Krieg in Europa und der Welt verursacht hat. Wohin uns Diktatur, Rassenhass und menschenverachtende Ideologie geführt haben. Als heute lebende Generation müssen wir uns fragen: Was haben wir aus dem Zweiten Weltkrieg gelernt? Wie können wir sicherstellen, dass solch eine Katastrophe die Welt nie mehr in Brand setzt? Angesichts zunehmender Spannungen und Krisen rund um den Erdball fragten sich viele Menschen zunehmend besorgt: Ist die Menschheit überhaupt lernfähig?“

Sie erinnerte auch daran, dass Russland bereits 2014 die Krim überfallen und sich diesen Teil der Ukraine contra legem des Völkerrechts angeeignet hatte. Im Februar 2022 dann überfielen russische Truppen die Ukraine. Bis heute dauert der Krieg mitten in Europa an. 

Die Bezirksbürgermeisterin sagte in Bezug auf die russische Aggression: „Was beginnt da eigentlich? Noch liegt es in unseren Händen, zu verhindern, dass unsere Generation in einen abermaligen Weltenbrand gerät und Gefahr läuft, wirklich als letzte auf diesem Planeten unterzugehen.“ Sie teilte auch mit: „Putins Plan, Europa zu spalten, geht nicht auf. Wenn Russland aufhört zu schießen, ist der Krieg vorbei! Hört die Ukraine auf zu schießen, ist das Land Geschichte. Es  will nicht in unseren Kopf, dass Russen heute Ukrainer morden, wo sie doch im so genannten „Großen Vaterländischen Krieg“ über alle Unterschiede und Gegensätze hinweg Seit an Seit mit allen Völkern der damaligen Sowjetunion den höchsten Blutzoll zahlten und ihr Leben gaben für ein Ende der Nazibarbarei.“ Es ist historisch belegbar, dass 26 Millionen Bürger der UdSSR im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen sind.

Den Menschen in der Ukraine, für die das Grauen des Krieges heute wieder real gewordener Alltag geworden ist, versicherte die Bezirksbürgermeisterin die ungebrochene Solidarität der Reinickendorfer Bevölkerung. Die Bedrohung unschuldiger Leben sei nicht hinnehmbar. „Ihr Recht auf Frieden, Freiheit und Demokratie ist unteilbar. Ihr Kampf darum ist gleichsam ein Kampf für unsere gemeinsamen europäischen Werte“. 

Repräsentanten des Bezirksamtes Reinickendorf und Vertreter der Fraktionen aus der BVV legten nach der Rede der Bezirksbürgermeisterin Kränze am Mahnmal im Rathauspark ab. BVV-Vorsteherin Kerstin Köppen sowie die direkt gewählte Reinickendorfer Bundestagsabgeordnete, Staatsministerin a. D. Prof. Monika Grütters (beide CDU), nahmen auch an der Gedenkveranstaltung teil

(Foto: Frank Pfuhl)

Die Ehrenposten des Wachbataillons der Bundeswehr sorgten traditionell für die protokollarische Unterstützung. Ausdrücklich bedankte sich Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner bei Brigadegeneral Jürgen Karl Uchtmann und den Soldaten. Der Brigadegeneral ist Kommandeur des Landeskommandos Berlin und vernahm: „Einmal im Jahr sorgen Sie für einen würdigen Rahmen unserer Gedenkfeier. Dafür danke ich Ihnen von Herzen“.

Prof. Monika Grütters erklärte im Pressegespräch: „Wir erinnern heute hier am Rathauspark in Reinickendorf an das Leid, das Kriege verursacht haben. Diese Gedenkveranstaltung soll auch dazu dienen, künftiges Leiden zu verhindern“.

Jürgen Karl Uchtmann und Staatsministerin a. D. Prof. Monika Grütters (Foto: Frank Pfuhl)

Uwe Brockhausen (SPD), stellvertretender Bezirksbürgermeister, betonte: „Eine Gedenkveranstaltung dieser Art muss man leider auch unter dem Lichte des Ukrainekrieges betrachten. Die Gedenkveranstaltung anlässlich des historischen 8. Mai erinnert uns auch stets daran, welch ein hohes Gut der Frieden ist“.

Uwe Brockhausen (Foto: Frank Pfuhl)

TV Einspieler: Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges

Text: Volker Neef

Foto/TV-Kamera: Frank Pfuhl

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Frank Pfuhl
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SDHB Redaktion Berlin