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Aserbaidschan feierte den 107. Unabhängigkeitstag  

Seine Exzellenz, der Botschafter Tadschikistans, Herr Imomudin Sattorov (li.) und Seine Exzellenz, der Botschafter Aserbaidschans, Herr Nasimi Aghayev (Foto: Volker Neef)

Aserbaidschan feierte den 107. Unabhängigkeitstag  

Über 400 geladene Gäste konnte am 28. Mai Seine Exzellenz, der Botschafter der Republik Aserbaidschan, Herr Nasimi Aghayev, im Aserbaidschanischen Kulturzentrum in Berlin-Tiergarten begrüßen.

Dr. Michael Borchmann (li.) überreicht S. E. Herrn Botschafter Nasimi Aghayev ein Geschenk (Foto: Volker Neef)

Man feierte den 107. Jahrestag der Unabhängigkeit Aserbaidschans. Unter den Gästen traf man Vertreter der Bundesbehörden, Mitglieder des Bundestags, Diplomaten, Wissenschaftler, Medienschaffende sowie Mitglieder der Zivilgesellschaft an. So sah man z. B. Alexander von Bismarck. Er ist der Urenkel des 1. Kanzlers, Otto von Bismarck (1815 bis 1898). Otto von Bismarck gilt als Architekt des Deutschen Reiches. Alexander von Bismarck kam in Begleitung von Frau Jolanta. Aus Hessen angereist kam Herr Dr. jur. Michael Borchmann. Er übergab dem Herrn Botschafter ein Geschenk aus Frankfurt am Main. Dabei handelte es sich um Bethmännchen. Das sind Kugeln aus feinstem Marzipanteig, sie werden mit Eigelb glasiert und zart-braun gebacken.

Die Feier stand im Zeichen des von Präsident Ilham Aliyev ausgerufenen „Jahres der Verfassung und Souveränität“.

Von li. nach re.: Redakteur Volker Neef, Frau Jolanta, Alexander von Bismarck, Dr. Michael Borchmann (Foto: AK)

In seiner Ansprache bezeichnete Botschafter Nasimi Aghayev den 28. Mai als „einen Tag des Stolzes, der Erinnerung – und der Hoffnung“. Er erinnerte daran, dass Aserbaidschan am 28. Mai 1918 die erste parlamentarische und säkulare Republik der muslimischen Welt gründete. Die erste Republik sei 1920 durch eine sowjetische Invasion gewaltsam zerschlagen worden. Erst 1991 konnte Aserbaidschan seine Unabhängigkeit wiedererlangen – unter schwierigen Bedingungen. 

„Diese zweite Unabhängigkeit war kein Geschenk der Geschichte, sondern eine schwere Prüfung“, betonte der Botschafter mit Blick auf die politischen und militärischen Herausforderungen nach 1991.

(Foto: AK)

Ein Wendepunkt sei die Rückkehr von Heydar Aliyev in die Staatsführung 1993 gewesen. „Unter seiner Führung fanden wir Stabilität, Einheit und Richtung.“ In den vergangenen drei Jahrzehnten habe sich das Land grundlegend verändert.

Aserbaidschan sei heute die stärkste Volkswirtschaft der Region und ein bedeutender Energie- und Verkehrsknotenpunkt, betonte Botschafter Aghayev. Besonders in der Energiekrise 2022 habe Aserbaidschan Europa unterstützt: „Wir standen bereit und leisteten einen entscheidenden Beitrag zur Stabilisierung der Versorgung – auch für Deutschland”.

Der Botschafter unterstrich die Dynamik der bilateralen Beziehungen: „Seit zwei Jahren hat Präsident Ilham Aliyev Deutschland viermal besucht. Im April dieses Jahres hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Aserbaidschan besucht – zum ersten Mal in unserer Geschichte”.

(Foto: AK)

Ein zentrales Thema seiner Rede war die vollständige Wiederherstellung der territorialen Integrität und der staatlichen Souveränität Aserbaidschans. „Unser Sieg war niemals ein Triumph der Rache – sondern ein Triumph der Gerechtigkeit und des Völkerrechts“.

Er hob hervor, dass bereits über 14.000 vertriebene Aserbaidschaner in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Aserbaidschan realisiert eines der größten humanitären Wiederaufbauprojekte der Welt – ohne nennenswerte internationale Hilfe.

„Zum allerersten Mal seit dem Jahr 1801 befindet sich kein einziger ausländischer Soldat mehr auf dem Territorium des heutigen Aserbaidschan. Das ist die endgültige Vollendung unserer Souveränität.“

Besonders betonte der Botschafter das von Aserbaidschan und Armenien im März finalisierte Friedensabkommen. Es sei ein Meilenstein – erreicht ohne externe Vermittler. 

Botschafter Michael Reiffenstuel, Beauftragter des Auswärtigen Amtes für Südosteuropa, Türkei, OSZE und Europarat, überbrachte die Glückwünsche von Außenminister Johann Wadephul. Er hob die historischen Wurzeln der Beziehungen zwischen Deutschland und Aserbaidschan hervor, angefangen bei der Ansiedlung deutscher Schwaben im 19. Jahrhundert.

Botschafter Michael Reiffenstuel (Foto: AK)

Er würdigte zudem die Dynamik der bilateralen Beziehungen, die durch die gegenseitigen Besuche weiteren Auftrieb erhalten hätten.

(Foto: AK)

Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Ensemble „Caucasian Consort“, das traditionelle Musik aus dem Kaukasus präsentierte. Das Programm umfasste auch Darbietungen traditioneller aserbaidschanischer Volkstänze, die dem Publikum einen lebendigen Einblick in das kulturelle Erbe des Landes boten. Eine visuelle Videopräsentation mit Eindrücken aus Aserbaidschans Natur, Kultur und Hauptstadt Baku ergänzte das Programm.

Gäste im Aserbaidschanischen Kulturzentrum (Foto: AK)

Alle geladenen Gäste waren sich einig in der Feststellung: Ein Besuch im Aserbaidschanischen Kulturzentrum ist immer einer der Höhepunkte im gesellschaftlichen Berliner Leben.

(Text: Volker Neef)

Fotos: Volker Neef ; AK