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Arbeitsgemeinschaft für die historischen Friedhöfe und Kirchhöfe Berlin e.V. feierte 40 jähriges Jubiläum 

Walter Momper und Doris Tüsselmann (Foto: Mathias C. Tank)

Arbeitsgemeinschaft für die historischen Friedhöfe und Kirchhöfe Berlin e.V. feierte 40 jähriges Jubiläum 

Bei denkbar schönstem Herbstwetter feierte die „Arbeitsgemeinschaft für die historischen Friedhöfe und Kirchhöfe Berlin e.V.“ (kurz ARGE) gemeinsam mit ihren Mitgliedern, zahlreichen Freunden und Gästen ihr 40jähriges Jubiläum in der Kapelle und dem Glashaus auf dem Friedrichwerderschen Friedhof. Dieser Friedhof befindet sich in Berlin-Kreuzberg.

Am 14. Oktober 1982 gegründete man die ARGE. Sie kann heute auf eine facettenreiche, spannende Arbeit zurückblicken. „Friedhöfe sind identitätsstiftende Kulturräume unserer pluralistischen Gesellschaft mit großer verbindender Kraft“ heißt es in der ‘Charta Friedhofskultur“. Sämtliche ARGE-Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, zur Pflege, Bewahrung und Erkundung von Friedhöfen, Kirchhöfe und einzelnen Grabstätten sowie zur Bewahrung des geschichtlichen, kulturellen und künstlerischen Gedächtnisses Berlins beizutragen.

(Foto: Mathias C. Tank)

Ihren Initiativen entsprechend fanden, wie die ARGE-Vorsitzende Doris Tüsselmann in ihrer Festansprache hervor hob, in den vierzig Jahren erfolgreich denkmalpflegerische Maßnahmen bei zeitgeschichtlich wertvollen Grabmalen für verschiedene Persönlichkeiten statt, darunter Adelbert von Chamisso, Albrecht von Graefe, Adolph Streckfuß, Carl Blechen, Arthur Werner, Elard von Seeler sowie in Zusammenarbeit mit dem Verein für die Geschichte Berlins e.V., gegr. 1865, dessen Mitbegründer Louis Schneider. Und dies oftmals unter, auch finanziellen, schwierigen Bedingungen: Zu den aufwändigen Engagements der ARGE zählten die Sicherstellung bzw. Aufbewahrung der Epitaphien der zerstörten Georgenkirche im Mausoleum des Lotteriedirektors Karl August Brink auf dem Parochialkirchhof und ebenso die komplexen Restaurierungsmaßnahmen des zu Ehren der Familie Zeitler in den Jahren 1871 bis 1875 auf dem Georgen-Parochial-Friedhof I. errichteten Mausoleums.

(Foto: Mathias C. Tank)

Erinnert sei zudem an das Sponsoring des deutsch-polnischen Ausstellungskatalogs „Ich bin nicht tot“ sowie an die Förderbereitschaft für das Pindactica-Kinderprojekt „Entdecke die Friedhöfe an der Bergmannstraße“. Doris Tüsselmann dankte den Mitgliedern und großzügigen Spendern für ihre stets pragmatische Mitwirkung am erfolgreichen Bestehen der ARGE und ebenso den sachkundigen Begleitern der begeisternden, wissenswerten Rundgänge über die vielen Berliner Friedhöfe und Kirchhöfe.

In seinem Festvortrag sprach Walter Momper, ehemals Regierender Bürgermeister und Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, seinen Respekt für die durchweg ehrenamtliche Arbeit der ARGE-Mitglieder aus: „Ihre Leistung erweist sich seit nunmehr vier Jahrzehnten als ein sympathisches, nachahmenswertes Beispiel von Bürgersinn.“ Er wünschte ihnen noch viele weitere überzeugende Ideen. 

Musikalisch begleitet wurde die Festivität von dem erfolgreichen Klassik-Gitarristen Guy Woodcock. Den abschließenden Rundgang zum Mausoleum des Kaufmanns Karl Georg Otto Spinn erfolgte unter Leitung von Dr. Jörg Kuhn.

Text / Foto: Mathias C. Tank

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin