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Müllstrecken, Verwahrlosung, Obdachlosenquartiere-alles Normalzustand?

Alexander Bertram (Foto: Volker Neef)

Am 20. Juni ging es im Festsaal des Rathauses Charlottenburg in der Otto-Suhr-Allee gar nicht festlich zu. Das lag nicht am Veranstalter, der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus und der BVV-Fraktion der AfD in Charlottenburg-Wilmersdorf, sondern am Thema. Das weder festliche noch appetitliche Thema im Rahmen des Bürgerdialogs war die zunehmende Verwahrlosung Berlins.

Illegal entsorgter Müll (Foto: Volker Neef)

Die politisch Verantwortlichen aus den Reihen der AfD zeigten ihre Pläne und Ideen zur Eindämmung dieser Problematik auf. Aus dem Berliner Abgeordnetenhaus traf man Alexander Bertram,
stellvertretender Vorsitzender der AfD-Hauptstadtfraktion und Sprecher für Umwelt und Verbraucherschutz, an. Die beiden Abgeordneten Robert Eschricht, Fachsprecher für Kultur und Medien, sowie Marc Vallendar, Sprecher für Recht, Tierschutz, Digitalisierung, Verwaltungsreform und Verfassungsschutz, traf man ebenfalls an.

Aus den Reihen der AfD-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf waren der Fraktionsvorsitzende Martin Kohler sowie die Bezirksverordneten Dr. Michael Seyfert und Gregor Kadow vor Ort.

Am Anfang sahen die Teilnehmer einen Film. Alexander Bertram und Martin Kohler spazierten durch den Kiez. Es war ein Gang über Müllstrecken. Verwahrlosung, Obdachlosenquartiere am Stuttgarter Platz und in der Umgebung waren im Film zu sehen. Der Bahnhof Zoologischer Garten ist auch ein Müllhotspot. Man hörte Alexander Bertram, wie er im Film sagte: „So schlimm habe ich mir die Verwahrlosung im beschaulichen Charlottenburg-Wilmersdorf nicht vorgestellt“. Martin Kohler erklärte, dass die früher so gut besuchte Einkaufsmeile Wilmersdorfer Straße auch immer mehr zu einem Hotspot des Mülls wird. Nach dem Weggang des Warenhauses Karstadt ist ein hoher Leerstand in der Wilmersdorfer Straße zu verzeichnen. Diese Straße verelendet. Ein berlinweites Problem liegt auch darin: Wird an einer Stelle Müll abgelegt, fühlen sich manche Zeitgenossen angeregt, weiteren Müll dorthin zu packen.

Obdachlose in Berlin (Foto: Volker Neef)

In der Frage- und Antwortrunde machten zahlreiche Bürger auf die Probleme aufmerksam. Da gibt es eine Szene von Drogenabhängigen im Bezirk, die keine Skrupel haben, benutzte Spritzen auf Kinderspielplätzen zu „entsorgen“. Damen sprachen an, dass man in der dunklen Jahreszeit ab Nachmittag den Stuttgarter Platz meide. Er ist fest in der Hand von Obdachlosen, die meistens aus Osteuropa stammen. Es ist nicht unbedingt so, dass diese wohnungslosen Menschen ihre Mitbürger bedrohen. Alleine ihre Anwesenheit schafft bei gerade älteren Mitbürgerinnen ein mulmiges Gefühl. Eine Bürgerin sprach auch klar und deutlich aus, dass man den Müll nicht nur sieht! Man riecht die flüssigen Hinterlassenschaften von Obdachlosen. Deren feste Hinterlassenschaften trifft man an Bürgersteigen und U-Bahnstationen an. So berichtete ein Teilnehmer, man habe neulich einen Mann auf einer U-Bahnstation in Wilmersdorf erlebt. Der „Herr“ habe seelenruhig sein großes Geschäft auf dem Bahnsteig gemacht. Ob man einen solchen Mitbürger unbedingt auf sein Fehlverhalten ansprechen sollte, ist zweifelhaft. Man kann nicht abschätzen, wie der Angesprochene reagiert. Ob das bei der Überlastung von Polizei und Ordnungsamt unbedingt ein Fall für die Behörden ist, kann man nur so beurteilen: Die Behörden haben sicherlich wichtigere Dinge zu erledigen, als sich um Wildpinkler und Co. zu kümmern.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes (Foto: Volker Neef)

Alexander Bertram hat einige Vorschläge gemacht, der Vermüllung entgegen zu wirken. Zuerst müsse die BSR gestärkt werden. Verursacher von illegal entsorgtem Müll müssen härter bestraft werden. Ein Ordnungsamt, das von 22 Uhr abends bis um 6 Uhr früh ruht, kann keine nächtlichen Müllsünder auf frischer Tat ertappen. Daher muss das Ordnungsamt rund um die Uhr im Einsatz sein.

Das Müllproblem kann jeder Berliner Bürger und Tourist von sich aus angehen. Man bringt den Müll in die Mülltonne oder den Papierkorb! Eine sauberere, eine sichere Stadt erhöht den Lebenswert.

Text/Foto: Volker Neef