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304 Soldatinnen und Soldaten wieder in der Heimat 

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Heimkehrer aus Mali (Foto: Volker Neef)

304 Soldatinnen und Soldaten wieder in der Heimat 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) empfing am 15. Dezember das letzte MINUSMA-Kontingent. Der Rückkehrerappell der 304 Soldatinnen und Soldaten fand auf dem Fliegerhorst in Wunstorf in Niedersachsen statt.

MINUSMA steht für Multinational Integrated Stabilization Mission in Mali. Im Rahmen eines UN-Mandates waren Bundeswehrangehörige über 10 Jahre lang in Mali im Einsatz gewesen. Insgesamt waren vom Juni 2013 bis zum Abzug Mitte Dezember über 20.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Einsatz in dem westafrikanischen Land. 

Das gehört auch zur traurigen Wahrheit: Die Bundeswehr musste von 3 Kameraden Abschied nehmen. Sie haben in Ausübung ihres Auftrages in Mali ihr Leben verloren. 13 Soldaten wurden teilweise schwerstverletzt im Dienst in Westafrika. Bundesminister Pistorius betonte daher in seiner Rede auch: „Der Soldatenberuf ist kein Job wie jeder andere. Er birgt zahlreiche Gefahren mit sich“.

Bundesminister Pistorius beantwortet in Wunstorf Fragen der Medienvertreter (Foto: Volker Neef)

Die Politik war sehr gut vertreten bei der Rückkehr der Soldatinnen und Soldaten nach Wunstorf. Neben Bundesverteidigungsminister Pistorius traf man den Staatsminister im Auswärtigen Amt, Dr. Tobias Lindner (Die Grünen); die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Dr. Eva Högl (SPD); Daniela Behrens (SPD), Innenministerin des Landes Niedersachsen; Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages sowie zahlreiche Bundestagsabgeordnete an. Unter den Volksvertretern waren u. a. Jürgen Hardt, Außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, in Wunstorf anwesend sowie Dieter Stier. Der CDU-Politiker Dieter Stier vertritt als direkt gewählter Volksvertreter den Wahlkreis 73, Burgenland-Saalekreis. Der „Hausherr“ von Wunstorf, Bürgermeister Carsten Piellusch, begrüßte ebenfalls die Soldatinnen und Soldaten. Der oberste Soldat Deutschlands, der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, nahm am Rückkehrerappell ebenfalls teil.

Heimkehr aus Mali (Video: Volker Neef)

Der Einsatz in Mali galt als der gefährlichste neben dem bereits beendeten Einsatz in Afghanistan. Die Bekämpfung von islamistischem Terror und der Organisierten Kriminalität, der illegalen Migration und der Aufbau von stabilen Verhältnissen stand eins im Vordergrund. Man kann nicht davon reden, dass sich die Sicherheitslage verbessert habe. Mali wollte man im Mai 2024 verlassen. Die neue Regierung des Landes, die sich per Putsch auf die Regierungssessel gebracht hatte, verlangte einen Abzug der rund 12.000 Blauhelmsoldaten bis Ende 2023. Mali hat sich eng angeschmiegt an seine neuen Freunde und Beschützer China und Russland. 

Die politisch Verantwortlichen lobten in Wunstorf, dass es der Bundeswehr störungsfrei gelungen ist, Waren im Wert von 300 Millionen Euro in kürzester Zeit von Mali nach Deutschland zurückzubringen. Das waren 1.000 Container, in denen man 24.000 Artikel transportiert hatte. Kerosin musste aus Deutschland herangeschafft werden. Malis Regierung trat zuletzt in allen Belangen auf die Bremse. 

Bundesminister Pistorius sagte zu den Soldaten und ihren Familienangehörigen: „Schön, dass Sie alle wohlbehalten, jetzt kurz vor der Weihnachtszeit, zurück sind“. Er gratulierte „zu der besonderen Leistung in Mali“ und betonte: „Von ganzem Herzen danke ich Ihnen“. Dieses traurige Fazit sprach er auch aus: „Am Ende waren mit den politischen Verhältnissen in Mali die Voraussetzungen für einen sinnvollen Einsatz einfach nicht mehr gegeben. Der Abzug war deshalb die konsequente und richtige Entscheidung“.

Staatssekretär Tobias Lindner unterstrich: „Dieser besondere Einsatz hat zur Sicherheit der Bevölkerung Malis beigetragen. Der Gang zum Markt, der Gang zur Schule, sie waren immer mit vielen Gefahren verbunden. Jeder Tag, den die Bundeswehr dort vor Ort war, war ein wichtiger Tag“. Seine düstere Prognose lautete: „Die Sahelzone stellt uns weiterhin vor großen Herausforderungen“.

Jetzt gilt es, dass sich die 304 Kameradinnen und Kameraden erst einmal von ihrem schweren Dienst erholen und mit ihren Familien gemeinsam das Weihnachtsfest feiern und gemeinsam das Neue Jahr begrüßen werden.

Unsere Redaktion und unsere Leserschaft sagen den Heimkehrern aus Mali an dieser Stelle auch DANKE für den Dienst in Westafrika! 

Text/Foto/Video: Volker Neef

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Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin